Schaden fehlte

Nach “Obus-Gipfel” kein Ausweg in Verkehrsmisere

Salzburg
29.11.2016 13:47

Das Klima zwischen Stadt und Umlandgemeinden war nach der letzten Regionalverbandssitzung eisig: Die Ortschefs wollen nicht als Polterer und Verhinderer dastehen. Aber wie lässt sich die Verkehrsmisere im Salzburger Zentralraum wirklich lösen? Landesrat Hans Mayr bat alle Bürgermeister, Verkehrsverbund und Salzburg AG am Montag zum Gipfel.

Die Sitzung dauerte Stunden. Von Elsbethen über Grödig, Wals-Siezenheim bis Elixhausen war jede Umlandgemeinde vertreten. Alle Bürgermeister, bis auf Heinz Schaden. Für die Stadt kamen Johann Padutsch und Barbara Unterkofler. Mayr: "Ich war entsetzt, wie enttäuscht die Bürgermeister sind, weil die Stadt bisher nicht direkt mit ihnen gesprochen hat." Ein schneller Ausweg ist aber auch jetzt nicht in Sicht: Die Verlängerung gleich mehrerer Linien ins Umland sei derzeit Zukunftsmusik, betonen alle. "Es ist nicht einmal Planungsgegenstand", ist der Elixhausener Bürgermeister Markus Kurcz froh, dass Unklarheiten beseitigt werden konnten.

Konkret ist der Ausbau nur bei den innerstädtischen Linien 3, 8 und 9. Auch bei der Linie 5 nach Grödig ist die Finanzierung offen. Die Gemeinde kann die Summe von etwa 4,5 Millionen nicht stemmen. Ortschef Richard Hemetsberger: "Es werden technische Alternativen geprüft, damit wir mit den Kosten runterkommen." Viele Gemeinde-Chefs sind nicht überzeugt, dass eine Anbindung ans O-Bus-Netz alle Sorgen lösen kann.

Bürgermeister kritisiert Sternverkehr in der Stadt
Potential sehen sie in einer Änderung einzelner Kurse. Kurcz: "Hauptproblem ist in der Stadt, dass der gesamte Obus-Verkehr sternförmig funktioniert. Jeder wird zum Bahnhof oder zum Hanuschplatz geschickt. Das kostet viel Zeit." Wenn etwa in Elixhausen ein Fahrgast in die Linie 120 steigt, kommt er derzeit nicht direkt nach Liefering. Bürgermeister Kurcz schlägt eine zusätzliche Anbindung über Salzburg-Mitte vor. Und er denkt auch kritisch weiter: "Sollten wir als Gemeinde aus dem Regionalverband aussteigen und uns völlig ins Obus-Netz der Stadt integrieren, fehlt weiter draußen an der Peripherie das Geld." Unfair ist auch die Tarif-Gestaltung: Wer über die Stadt hinaus etwa nach Siezenheim fährt, zahlt drauf. Ziel ist ein erweitertes 365-Euro-Jahresticket. Weiters kommen P&R-Plätze, wie Landesrat Mayr betont. Die Bürgermeister und Verkehrsplaner treffen Ende Jänner wieder zusammen.

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