"Nur Trophäenjäger"

Immer mehr Fälle von Wilderei sorgen für Empörung

Salzburg
09.11.2010 16:21
Salzburg- und österreichweit sind nicht nur Strafverfahren und gerichtliche Verurteilungen wegen "Wildern" und "Schwarzfischen" gestiegen, sondern es treiben laut dem Nationalratsabgeordneten Johann Maier (SPÖ) auch immer mehr skrupellose Trophäenjäger ihr Unwesen. "Sie schneiden den Kopf des Tieres ab und lassen den Kadaver liegen. Das hat nichts mehr mit Sozialromantik und Ehrenkodex der Wilderer zu tun", wetterte Maier am Dienstag in Salzburg.

Schockierend seien Fälle, in denen das Wild mit Scheinwerfern geblendet und von Autos aus meist mit Kleinkalibergewehren mit aufgesetzten Schalldämpfern erlegt werde. Ebenfalls hinterhältig agierten in jüngster Zeit auch sogenannte "Schlingenleger". Die Trophäen würden dabei meist nicht verkauft, sondern dienten zu Hause zur Dekoration. Über diese Personen sollte ein lebenslanger Ausschluss von der Jagd verhängt werden, forderte Maier.

Anzeigen-Verdoppelung im Vergleich zu 2008
Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg haben sich die Anzeigen wegen Wilderei mit 55 gegenüber 24 im Jahr 2008 sogar mehr als verdoppelt, erklärte Maier. Im Österreich-Vergleich verbuchte das Bundesland mit zwölf Verfahren gegen 14 Personen auch die meisten Strafverfahren, rechtskräftig verurteilt wurden vier Personen.

Drei erhielten eine bedingte Freiheitsstrafe, ein Verurteilter eine unbedingte Geldstrafe. Ein vermehrtes Auftreten von Wilderern und Trophäenjägern konnte der Geschäftsführer der Salzburger Jägerschaft, Josef Erber, allerdings nicht feststellen. Illegal gejagt werde seiner Ansicht nach aber nicht mehr wie früher, "um etwas zu essen zu haben", sondern "es ist der Reiz des Jagens".

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