Darabos verweigert

“Triumphzug” zu Entachers Pension abgeblasen

Österreich
10.02.2013 20:28
Zum Pensionsantritt des umtriebigen Generals Edmund Entacher am 22. März wollte sich der Generalstab nicht lumpen lassen. Er bestellte ein "Abschiedsfest" um 110.000 Euro Steuergeld. Zwei Eurofighter-Jets, ein "Hercules"-Transporter, Hubschrauber, Panzer-Kolonnen und 600 Soldaten sollten bei der Parade in einer Wiener Kaserne dabei sein. Verteidigungsminister Norbert Darabos zog nun die Notbremse.

Die Aufregung im Verteidigungsministerium war nicht gering, als die Parade-Planung für die Verabschiedung des Generalstabschefs bekannt wurde. Kurz nach der öffentlichen Debatte über die Kosten für Wehrpflicht und Bundesheer für eine interne Show dermaßen viel Geld ausgeben zu wollen, sorgte für heftige Diskussionen unter den Offizieren. Ein Brigadier meinte zur "Krone": "Das ist unfassbar, dass hier Entacher einen Triumphzug bekommen soll wie einst Publius Cornelius Scipio Africanus in Rom nach der Schlacht bei Zama."

Tatsächlich sollte die Parade am 22. März in der Wiener Maria-Theresien-Kaserne ziemlich imposant werden, wie im Akt des Ministeriums nachzulesen ist: So bestellte der Generalstab für einen "Überflug in Bodennähe" über das Stadtgebiet zwei Eurofighter (Kosten: 80.000 Euro für die insgesamt zwei Flugstunden), eine "Hercules"-C-130-Transportmaschine (9.400 Euro pro Flugstunde), einen Abfangjäger "Saab 105OE" (6.000 Euro für jede Flugstunde), eine "Pilatus PC-7" sowie einen "Black Hawk"-Hubschrauber, dessen Flugstunde 7.300 Euro teuer ist. Dazu sollten noch acht Kampfpanzer "Leopard 2A4" (Verbrauch: 340 Liter Diesel auf 100 Kilometer) sowie acht Schützenpanzer "Ulan" am General vorbeirollen. Infanterie war auch bestellt: 600 Soldaten sollten salutieren.

Darabos: "Absolut unverhältnismäßig"
Von der "Krone" mit der Information aus dem Generalstab konfrontiert, sagte Verteidigungminister Darabos: "Der Festakt wird in diesem pompösen Ausmaß mit Sicherheit nicht genehmigt." Eine derartige Verabschiedung eines Beamten sei "absolut unverhältnismäßig". Das Verhältnis zwischen Darabos und dem baldigen Neo-Pensionisten Entacher gilt spätestens seit der Diskussion um die Beibehaltung der Wehrpflicht als schwierig (siehe Infobox).

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