Die bereits im vergangenen Jahr von den Wiener Grünen angestoßene Debatte um zu hohe Mieten beziehungsweise Wohnungsmangel in Österreichs Ballungsräumen hat jetzt neuen Schwung bekommen.
Nicht zuletzt wegen des beginnenden Wahlkampfs hat sich auch die ÖVP in die Diskussion um die Schaffung neuer Wohnungen eingeschaltet. Vizekanzler Michael Spindelegger thematisierte dabei die Frage der Zweckbindung der Wohnbauförderung. Die jährlichen rund 2,7 Milliarden Euro für Wohnraumschaffung sind seit dem Jahr 2002 von den Bundesländern zunehmend auch für andere Bereiche verwendet worden.
Faymann: "Ein Thema, seit ich noch schwarze Haare hatte"
Kanzler Faymann, der im "Krone"-Interview sagte, dass er über die Wichtigkeit von leistbaren Wohnungen schon seit einer Zeit redet, "zu der ich noch schwarze Haare hatte", legte am Dienstag gemeinsam mit den fünf sozialdemokratischen Landeshauptleuten Michael Häupl (Wien), Franz Niessl (Burgenland), Franz Voves (Steiermark), Gabi Burgstaller (Salzburg) und Peter Kaiser (Kärnten) ein Sieben-Punkte-Programm vor. Davon erwartet sich die SPÖ eine deutliche Entspannung auf dem Wohnungsmarkt.
Die Punkte im Einzelnen:
ÖVP bekräftigt ihre Forderungen
Die ÖVP bekräftigte am Dienstag noch einmal ihre Forderungen zum Thema Wohnbau. Die Eckpunkte aus der Sicht von Parteichef Spindelegger, der gemeinsam mit Experten - unter anderen die ehemalige FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess - ein Programm ausgearbeitet hat, sind folgende:
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner wertete die Wohnbaupläne der ÖVP - insbesondere die Umleitung von Geldern der Pensionskassen in den Wohnbau - auch als Mittel gegen die steigende Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft. "Wir brauchen dringend Impulse was den Wohnungsbau anbelangt", so der Minister. Die SPÖ-Forderung, die Maklergebühr vom Vermieter bezahlen zu lassen, lehnte er ab. Zudem sprach er sich gegen eine Politik der gegenseitigen Nadelstiche aus, nachdem er die Forderung lediglich als "Retourkutsche" für den Gemeindebau-Vorstoß der ÖVP sah.
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