Nach Vergewaltigung

Wienerin in Dubai zu vier Monaten Haft verurteilt

Österreich
28.04.2014 19:03
Jene Wienerin, die nach einer Vergewaltigungsanzeige in Dubai selbst in Haft genommen worden war, ist am Montag in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Abwesenheit insgesamt zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Die Frau wurde unter anderem wegen "außerehelichem, einvernehmlichem Sex" mit einem Banker verurteilt, den sie in ihrem Urlaub kennengelernt hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nach Informationen des österreichischen Außenministeriums bekam die Wienerin zwei Monate wegen "unsittlichen Verhaltens", weitere zwei Monate Gefängnis wegen Alkoholkonsums und zudem eine Geldstrafe von 1.000 Dirham (rund 200 Euro) verhängt. Um den Richterspruch zu bekämpfen müsste die Frau nach Dubai reisen, ansonsten wird das Urteil in Rechtskraft erwachsen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums.

Die Österreicherin war nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis nach Wien zurückgekehrt und seit Beginn des Prozesses in Februar nicht mehr vor Gericht erschienen. Wie die Zeitung "Gulf News" berichtete, wurde der von ihr der Vergewaltigung beschuldigte Jemenite ebenfalls zu zwei Monaten Haft verurteilt. Er bestritt stets, mit der Touristin Geschlechtsverkehr gehabt zu haben.

Die beiden Beschuldigten - in dem Fall zumindest der Banker - müssen laut Richterspruch das Land verlassen, wenn sie ihre Strafe abgesessen haben.

Unterschiedliche Versionen der beiden Angeklagten
Die Anklage warf der Frau außerehelichen Sex auf dem Rücksitz eines Autos, das in der Tiefgarage eines Luxushotels stand, sowie Trunkenheit vor (Berichte siehe Infobox). Die Österreicherin hatte gemeinsam mit einer russischen Freundin zwei Männer an einer Hotelbar kennengelernt.

Der Jemenite behauptete vor Gericht, die alkoholisierte Wienerin habe ihm Sex gegen Geld angeboten und dafür 1.200 Dirham verlangt, berichtete "Gulf News" weiters. Nachdem sich die beiden in das Auto zurückgezogen hatten, läutete angeblich ihr Telefon. Die Frau meinte laut dem Angeklagten, dass sie nun wegmüsse. "Als ich ihr nur 500 Dirham gab, weil wir nicht weitermachten, wurde sie böse", sagte der Jemenite. Danach sei der Banker nach Hause gefahren.

Dem widersprach die Wienerin bei der Einvernahme mit der Staatsanwaltschaft. "Er sagte mir, dass ich schön sei und dass er mit mir schlafen würde", wurde sie in der Zeitung zitiert. Danach hätten die beiden einvernehmlichen Sex in dem Fahrzeug, den sie aber nach eigenen Angaben abbrach, weil sie sich nicht "gut fühlte". "Als ich das Auto verließ, wurde ich von einer Gruppe von Leuten dabei gesehen. Sie holten die Polizei und die nahmen mich fest", so die Wienerin. Danach beschuldigte die Frau den Mann, sie vergewaltigt zu haben. Innerhalb von 15 Tagen kann gegen das Urteil Berufung eingelegt werden.

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