Mord mit Dienstwaffe

Polizist tötet schwangere Freundin und ihren Sohn

Österreich
07.10.2016 14:12

Doppelmord in Wien: Eine hochdramatische Wendung hat ein vermeintlicher Vermisstenfall um eine schwangere Kärntnerin (25) und ihren kleinen Sohn genommen. Offenbar wurden beide von dem Lebensgefährten der Frau, einem Wiener Polizisten, erschossen - laut "Krone"-Infos mit dessen Dienstwaffe! Der 23-jährige Verdächtige hat die Bluttat gestanden. Die Leichen wurden am Freitag gefunden.

Rückblick auf das vermeintliche Vermisstenrätsel, das sich nun als ungeheures Verbrechen entpuppt: Claudia K. verlässt am 3. Oktober gegen Mittag mit ihrem 20 Monate alten Sohn Noah die Wiener Wohnung. Seither fehlt von der im sechsten Monat hochschwangeren 25-jährigen Kärntnerin und dem Kleinkind jede Spur, das Handy der Frau ist ausgeschaltet. Verzweifelte Freunde und die Familie initiieren via Facebook eine große Suchaktion.

Täter erstattete Vermisstenanzeige
Doch hinter dem Abgängigkeitsfall dürfte sich eine furchtbare Beziehungstat verbergen. Unter Verdacht: Daniel L., der 23-jährige Freund Claudias und Vater von Noah. Unfassbar: Der mutmaßliche Doppelmörder ist ein Polizist! Der junge Exekutivbeamte arbeitet im Stadtpolizeikommando Wien-Margareten, Kollegen beschreiben ihn als engagiert und freundlich. Doch Daniel L. hat offenbar ein zweites, böses Gesicht! Denn er hatte seine Lebensgefährtin und das Kind eiskalt als vermisst gemeldet bzw. Anzeige erstattet, als beide wohl schon tot waren.

Leichen in die Steiermark transportiert
Die Bluttat dürfte sich - entgegen ersten Meldungen - bereits in Wien ereignet haben, hieß es am Freitagabend seitens der Exekutive. "Tatort war nach den jetzigen Ermittlungen die gemeinsame Wohnung in Wien", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Leichen brachte der Verdächtige mit dem Pkw in die Steiermark, wo er sie in einem Waldstück ablegte - kaum 150 Meter von seiner Heimatadresse entfernt. Dort wurde Daniel L. am Freitagnachmittag festgenommen.

Opfer in Erdloch verscharrt
Am Nachmittag führte der Mann die Ermittler dann in die Ortschaft Trofaiach, wo er die Leichen in unmittelbarer Nähe zu einem Siedlungsgebiet abgelegt hatte. "Zur genauen Auffindungssituation geben wir aus kriminaltaktischen Gründen keine Auskunft", sagte Maierhofer. Die Spurensicherung war in der steirischen Gemeinde am Abend noch an Ort und Stelle, der Fundort weiträumig abgesperrt.

Gedenken vor Wohnung
Unterdessen fanden sich Freitagabend in Wien vor dem Wohnhaus der Opfer nach einem Facebook-Aufruf Freunde der Toten ein. Die 25-Jährige hatte dort gemeinsam mit Sohn Noah und dem mutmaßlichen Täter gewohnt. Blumen, Fotos und Kerzen säumten den Hauseingang in Margareten, Tränen flossen. Die Initiatorin des Gedenkens verteilte an Freunde und Bekannte der Getöteten Rosen.

Motiv völlig unklar
Das Motiv, der genaue Tathergang sowie der exakte Zeitpunkt der Bluttat sind noch unklar. Aufschlüsse darüber erwarteten sich die Ermittler aus der Befragung des gebürtigen Steirers. Er wurde noch am Freitagabend zurück nach Wien gebracht und wird am Samstag in der Landespolizeidirektion einvernommen. Eine Obduktion der Leichen wurde angeordnet.

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