Patrick H. soll am Mittwoch einen 26-Jährigen im Stiegenhaus eines Wohnhauses in der deutschen Bundeshauptstadt erstochen haben. Beim Opfer dürfte es sich laut deutschen Medienberichten um den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin (28) handeln, mit der der Wiener eine Fernbeziehung geführt hatte.
Der 26-Jährige erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Die Ermittler gehen bei der tödlichen Attacke von einer Eifersuchtstat aus, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.
Festnahme in Straßenbahn auf Wiener Nordbrücke
Der Wiener flüchtete nach der Bluttat. Eine Großfahndung in Berlin blieb ohne Ergebnis, da sich der Verdächtige umgehend nach Österreich abgesetzt hatte. Wiener Kriminalisten hätten dann laut ORF mehrere Adressen überwacht, an denen sich der Jus-Student aufhalten hätte können. So konnte die Exekutive Patrick H. aufspüren. Schließlich wurde der Mann, der per europaweitem Haftbefehl gesucht wurde, am Samstag gegen 23 Uhr von Beamten des Wiener Landeskriminalamtes in einer Straßenbahngarnitur der Linie 26 festgenommen.
Gegenüber den heimischen Behörden habe H. bei einer ersten Einvernahme hinsichtlich des Tatvorwurfs angegeben, "zum derzeitigen Zeitpunkt nichts sagen zu wollen", sagte Polizeisprecher Keiblinger. Der Jus-Student gab demnach lediglich zu, in Berlin gewesen zu sein. Mittlerweile wurde der Verdächtige ins Landesgerichtliche Gefangenenhaus überstellt. Ab Vorliegen des Einlieferungsberichts hat das Wiener Gericht 48 Stunden Zeit, um die Auslieferungshaft - oder allenfalls die U-Haft - zu verhängen. Wie die Sprecherin des Weiner Straflandesgerichts, Christina Salzborn, erläuterte, ist davon auszugehen, dass der Beschluss am Montag fällt.
Entscheidung über Auslieferungshaft am Montag
Ob der 24-Jährige dann tatsächlich den deutschen Behörden zur Strafverfolgung übergeben wird, muss in einem separaten Verfahren geklärt werden. In diesem hat die Berliner Staatsanwaltschaft Gelegenheit, zusätzlich zum Haftbefehl weitere Unterlagen nachzureichen, die den Tatverdacht allenfalls erhärten. Bei entsprechend dichter Beweislage ist es denkbar, dass die Auslieferung rasch über die Bühne geht. Ein formaler Antrag zur Auslieferung des Verdächtigen wurde seitens der Berliner Behörden am Montag gestellt.
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