"Mein Vater war generell ein schwieriger Mensch", so O. "Sehr impulsiv. Alkoholiker. Aber er hat immer gearbeitet und war vital. Es war nicht abzusehen, dass es ihm irgendwann schlecht geht." Vor allem in einem so rasanten Tempo.
Von Papas neuer Bekannten, der "Pflegerin", wusste die Wienerin. Kontakt zu Bogumila W., die im Verdacht steht, A. und Alois F. (61) schleichend vergiftet zu haben, hatte sie nicht. Auch Gespräche mit ihrem Vater waren spärlich. Von dessen Tod hat sie erst zwei Monate danach erfahren. "Sie hat gemeint, sie habe mich nicht gefunden", ärgert sich die 39-Jährige. "Aber die Bestattung eineinhalb Monate vor seinem Tod zu organisieren, war für sie kein Problem."
Alles, was ihr Vater besessen hat, ist weg: der kirschrote Mercedes, die Eigentumswohnung, das Ferienhaus, das Vermögen. O.: "Und ich war auf weiter Flur alleine." Bis jetzt: Die Überreste von A. und Alois F. werden exhumiert und gerichtsmedizinisch untersucht.
Arsen im "G’spritzten"?
Klar ist bereits: Beide starben an Gift, A. an Arsen – ein geschmackloses, weißes Pulver, bezeichnenderweise auch "Erbschaftspulver" genannt, das unter anderem in Rattengift zu finden ist. Ob ins Essen oder in seinen geliebten Weißen Spritzer (feucht wird Arsen farblos) gemixt, ist unklar. Alois F. hingegen tötete ein pflanzliches Gift. Ob von Finger- bzw. Eisenhüten, Engelstrompeten oder Strychnin, bleibt geheim.
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