Abstimmungserfolg
Boliviens Präsident Morales bleibt im Amt
Bei der parallelen Abstimmung über acht der neun Präfekten des südamerikanischen Landes verfehlte der Chef des Departements Oruro, der zur Regierungspartei MAS gehörende Luis Alberto Aguilar, nach diesen Angaben jedoch die notwendige Mehrheit für einen Verbleib im Amt. Damit würde Morales nur noch das Departement Potosi kontrollieren, wo sich sein Kandidat Mario Virreira als Präfekt behaupten konnte. Die Präfekten entsprechen entfernt österreichischen Landeshauptleuten.
Keine Veränderungen in reichen Landesteilen
Bestätigt wurden hingegen die oppositionellen Präfekten Ruben Costas in Santa Cruz, Ernesto Suarez in Beni, Mario Cossío in Tarija und Leopoldo Fernandez in Pando. In diesen vier wohlhabenderen Regionen hatten sich die Bürger im Mai und Juni bei regionalen Referenden für eine weitgehende Autonomie von der Zentralregierung ausgesprochen.
Morales hatte diese Abstimmungen jedoch für verfassungswidrig und damit für null und nichtig erklärt. Allerdings hatte es kurz vor dem Referendum Stimmen sowohl aus der Regierung als auch aus der Opposition gegeben, die sich für einen Dialog nach der Abstimmung aussprachen.
Privilegiert Morales die Indios?
Kern des Konflikts mit den wohlhabenderen Nachfahren europäischer Einwanderer ist der Versuch von Morales, den Wohlstand aus dem rohstoffreichen Osten und Süden des Landes zugunsten der vor allem im westlichen Hochland lebenden Indios umzuverteilen. Sie werden seit Jahrhunderten benachteiligt. Die Gegner der Regierung werfen dem Indio-Präsidenten Morales vor, er wolle die Indios privilegieren.
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