Wu-Tang live

Wu-Tang Clan: Live at Montreux 2007

Musik
15.09.2008 15:51
Spätestens nach Auftritten von Bands wie Massive Attack oder Korn dürfte sich herumgesprochen haben, dass im Rahmen des renommierten Jazz-Festivals im schweizerischen Montreux nicht nur Genre-Größen gehuldigt wird. Mit dem Wu-Tang Clan konnte man 2007 sogar einen der erfolgreichsten und stilprägendsten Hip-Hop-Acts für sich gewinnen. Mit der DVD "Wu-Tang Clan – Live at Montreux 2007" kann sich nun jeder das Konzertereignis in die eigenen vier Wände holen.
(Bild: kmm)

Es ist die erste DVD des Clans seit über vier Jahren und die zweite Live-DVD der New Yorker Hip-Hop-Kombo überhaupt. Wohl auch deshalb hat man es sich nicht nehmen lassen, auf der Bühne des ehrwürdigen Strawinsky-Auditoriums geschlossen aufzutreten. Bis auf den 2004 an den Folgen einer Überdosis verstorbenen Ol' Dirty Bastard sind alle Clan-Member angetreten, um die Köpfe des Publikums zum Nicken zu bringen. Unterstützung erfahren Mastermind RZA, dessen Cousin GZA, Method Man, Inspectah Deck, Raekwon, U-God, Ghostface Killah und der Masta Killa dabei von Cappadonna, Streetlife sowie DJ Mathematics an den Plattenspielern.

So verschieden die Protagonisten und deren Stile, so verschieden auch die Songs, welche der Clan zum Besten gibt. Klassiker wie "Wu-Tang Clan Ain't Nuthing To F'Wit", "Bring Da Ruckus", "Da Mystery Of Chess Boxin"“ oder "C.R.E.A.M." dürfen da ebenso wenig fehlen wie Hits jüngeren Datums, etwa das 2000 erschienene "Gravel Pit". Da sich der Clan zudem stets durch die musikalische Umtriebigkeit seiner einzelnen Mitglieder auszeichnete, kommen während des rund 94-minütigen Auftritts auch die Nebenprojekte nicht zu kurz. Genius GZA etwa kreuzt mit "Liquid Swords" lyrisch die Klingen, während RZA mit dessen unter seinem Alter Ego Bobby Digital berühmt gewordenen Hit "La Rhumba" die Meute zum Tanzen bringt.

Zu guter Letzt erweist man mit Songs wie "Got your money", "Brooklyn Zoo" oder "Shimmy Shimmy Ya" posthum noch dem verstorbenen Ol' Dirty Bastard die Ehre, der sich zuvor schon ab und zu via Tonband zu Wort meldete.

Für das Auge ist der Auftritt der elfköpfigen Truppe hingegen nur mäßig spannend. Auf Visuals, Tänzer, Unterstützung durch eine Live-Band und andere Showeinlagen wurde zur Gänze verzichtet, bis auf die faszinierenden bis albernen Kopfbedeckungen sowie Hosen in Übergrößen gibt es demnach wenig auf der Bühne zu entdecken. Lediglich Method Man erweist sich als Stimmungskanone und bringt das Publikum regelmäßig zum Köcheln.

"Wu-Tang Clan – Live at Montreux 2007" richtet sich daher in erster Linie an die alteingesessenen Fans, die die größten Hits ihrer Idole noch einmal in sehr guter Ton- und Bildqualität Revue passieren lassen wollen und sich an den düster vor sich rollenden und grollenden Beats erfreuen. Der "Show-Faktor" lässt mitunter jedoch zu wünschen übrig, zumal weitere Extras wie Behind-the-Scenes-Material oder Interviews fehlen.

Fazit: 7 von 10 frisch aus den 36 Kammern der Shaolin entschlüpften Punkte

Sebastian Räuchle

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