"In diesem Moment entschloss ich mich, viel persönlichere Platten zu machen", sagte der 43-jährige DJ und Produzent, der bei den Aufnahmen zu "Wait For Me" auf teure Studios und High-Tech-Elektronik verzichtet und das Album - sieht man von den Gastsängern ab - fast im Alleingang in seinem New Yorker Home Studio produziert hat. Mit Hilfe von alten Effektgeräten, Verstärkern und Synthesizern, die er beim Online-Auktionshaus eBay erstanden hat.
Die Songs auf dem mittlerweile neunten Album des bekennenden Veganers kommen ähnlich ruhig bis melancholisch daher wie jene auf der 1999 veröffentlichten CD "Play". Auch auf "Wait For Me" arbeitet Moby mit prägnanten Samples. Leider werden viele der Songs, so auch die stärksten Tracks wie "Pale Horses", das Instrumentalstück "Shot In The Back Of The Head" (für das David Lynch übrigens einen Animationsfilm beigesteuert hat; siehe Infobox!), "Study War" oder etwa "Mistake" irgendwann gnadenlos mit kitschigen Synthie-Steicherklängen überfrachtet.
Fazit: Ein von Schwermut durchtränktes, düsteres Opus mit teils ziemlich depressiven Texten. "Ich wollte kein kommerzielles und marktkompatibles Produkt machen, sondern ein Album, mit dem sich auch eine 26-Jährige identifizieren kann, die 'Wait For Me' allein in ihrer Wohnung hört", so Moby über das Album, das er auf seinem eigenen Label Little Idiot veröffentlicht hat. Das scheint ihm gelungen zu sein...
Übrigens: Am 17. Juli spielt Moby live auf dem Nuke Festival in Wiesen.
von Wilhelm Eder
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