"Shangri La"

Jake Bugg und der seltsame Typ mit dem Bart

Musik
19.11.2013 17:00
Der Junge hat es definitiv eilig. Nicht einmal ein Jahr nach der Veröffentlichung seines selbstbetitelten und weltweit gefeierten Debütalbums legt Jake Bugg bereits den Nachfolger "Shangri La" nach. Songs daraus präsentiert er am 5. Dezember im Gasometer live.
(Bild: kmm)

Ja, er ist immer noch 19 Jahre jung und zeigt dementsprechend auch wenig Abnützungserscheinungen. Anstatt die Songs in den eigenen vier Wänden zu komponieren, hat der Jake Bugg seine Gitarre dieses Mal weitestgehend auf Tour aus dem Koffer gepackt, um die neuen Kompositionen zu fertigen.

Neue Perspektiven
"Es war ein verrücktes Jahr", verlautbart der Brite in einem Interview, "ich bin durch die Welt gereist, habe viele verrückte Plätze gesehen und muss ehrlich sagen, dass ich von Flughäfen schon die Nase voll habe. Was mich aber antreibt ist die Tatsache, dass ich jeden freien Moment dazu nutzen konnte, meine Gitarre zu schnappen und an neuen Songs zu feilen." Das Reisen um die Welt ist sicher ein entscheidender Grund, dass "Shangri La" vielseitiger und offener als das Debüt klingt.

Die Bob-Dylan- oder Oasis-Querverweise finden zwar noch immer Platz im Bugg'schen Klangkosmos, doch mittlerweile rückt er auch dem Rockabilly ("There's A Beast And We All Feed It") und rotzigen Punk-Roots ("What Doesn't Kill You") näher. "Für mich fühlt sich die ganze Welt wie mein Zuhause an. Ich kenne mittlerweile Menschen aus den verschiedensten Ecken des Globus und das ist sehr inspirierend."

Ansporn von den Großen
Dass sich der smarte Bursche auch bei Country bedient, ist nicht zuletzt den Aufnahmesessions in den Sun Studios im Nashville geschuldet. "Dort aufzunehmen war einfach großartig. Du siehst an der Wand all die Fotos von Johnny Cash und Elvis und realisierst in dem Moment, dass sie genau an der gleichen Stelle wie du ihre Songs eingesungen haben. Ein seltsames Gefühl."

Auf "Shangri La" hat auch die klangliche Veredelung neue Dimensionen erreicht, da Bugg mit niemand Geringerem als Star-Producer Rick Rubin zusammengearbeitet hat. Welchen Stellenwert der Amerikaner in der Musikszene genießt, war dem jungen Bugg anfangs nicht bewusst. "Für mich war er einfach ein Typ mit Bart, aber aus irgendwelchen Gründen haben alle die ganze Zeit vom ihm gesprochen. Er hat dann eine sehr alte Gitarre hervorgekramt und mich meine Ideen vorspielen lassen. Eines hat dann zum anderen geführt und wir haben das ganze Album zusammen aufgenommen."

Inspiration aus der Geschichte
Im Prinzip macht Bugg auf "Shangri La" nichts anderes als zuvor – er beruft sich auf diverse große Idole der letzten 50 Jahre Musikgeschichte, umwickelt deren Klänge mit seinen eigenen Soundfragmenten und garniert diese musikalische Melange mit seiner markanten Gesangsstimme. Das mag nicht immer revolutionär klingen, suggeriert dem Hörer aber ein angenehmes Gefühl eines wärmenden Lagerfeuers oder einer US-Rundreise in einem ausrangierten Dodge. Bei "All Your Reasons" und "Simple Pleasures" beweist er auch eindrucksvoll, dass er den Blues im Blut hat.

Bereits in so jungen Jahren seinen Traum zu leben und damit noch dazu erfolgreich zu sein, beinhaltet natürlich auch so seine Tücken. "Ich musste erst lernen, zufrieden damit zu sein, dass ich eben niemals zufrieden sein werde. Zwischenzeitlich fühle ich mich nicht so glücklich, wie ich sollte, aber ich bin nicht undankbar. Manchmal muss ich mir selbst einen Stoß geben, wenn ich aufwache und mich darüber beschwere, dass ich Interviews geben muss. Dann realisiere ich erst wieder, dass auch jeder andere um 6 Uhr früh aufstehen muss, um in einer Fabrik Schachteln zu packen."

Live in Wien
Wer das 19-jährige Supertalent samt seiner neuen Songs live sehen möchte, hat die Chance dazu am 5. Dezember im Wiener Gasometer. Karten erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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