"Übliche Maßnahme"

“Drohbriefe” für Wiener Sanitäter im Krankenstand

Österreich
14.10.2009 10:00
Sie müssen sich von Betrunkenen attackieren lassen, Verletzte mehrere Stockwerke hinauf- und hinuntertragen, sie arbeiten bis zum Limit - die Sanitäter der Wiener Rettung haben es nicht leicht. Jetzt kommt Ärger bei ihnen auf: Werden die Helfer krank, flattern "Drohbriefe" ins Haus.

Unfälle mit den Einsatzwagen, Schläge von Alkoholisierten, Bandscheibenvorfälle, Grippe. Bei der Wiener Rettung wird man schnell krank, das ist auch allen klar.

Wer an den sozialen Brennpunkten arbeitet und unter ständiger Mehrbelastung, der fällt eben öfter aus als die Beamten an ihren Schreibtischen. Krank sein ist für die MA70 ja auch in Ordnung - nur krank bleiben, das ist es nicht.

"Maßnahme, die in der Wirtschaft üblich ist"
Wer länger daheim sein muss, bekommt Post. Darin zu lesen: "Wir sehen uns daher gezwungen, Sie auf mögliche dienstrechtliche Folgen (...) aufmerksam zu machen." Jedem zehnten Sanitäter in Wien wurde so ein Schreiben bereits ausgehändigt.

Der Administrative Leiter der Wiener Rettung, Thomas Klvana zur "Krone": "Das ist eine Maßnahme, die in der Wirtschaft üblich ist. Krankenstandsmeldungen, die weit über dem Durchschnitt liegen, gehen zu Lasten der anderen Mitarbeiter."

von Michael Pommer, Kronen Zeitung

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