Tödliches Gedränge

22 Fußballfans in Stadion zu Tode getrampelt

Sport
30.03.2009 10:09
Am Sonntag sind in Abidjan bei einer Massenpanik vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen der Elfenbeinküste und Malawi 22 Fußballfans ums Leben gekommen. Wie die BBC am Montag berichtete, hätten tausende Menschen versucht, ohne Eintrittskarten in das ausverkaufte und bereits völlig überfüllte Houphouet-Boigny-Stadion zu drängen. Eine Mauer stürzte unter dem Druck der Menge zusammen, in den darauffolgenden Tumulten wurden mehr als 130 Menschen verletzt.

Eine Mauer stürzte unter dem Druck der Menge zusammen, in den darauffolgenden Tumulten wurden mehr als 130 Menschen verletzt. Nach Berichten lokaler Medien hatte die Polizei versucht, die Menge zu beruhigen. Dabei soll auch Tränengas eingesetzt worden sein. Zu dem Unglück kam es noch vor dem Anpfiff. Dennoch fand das Spiel wie geplant statt.

Nach dem Unglück in Abidjan haben die Organisatoren der Fußball-Weltmeisterschaft ähnliche Vorfälle für das Turnier 2010 in Südafrika ausgeschlossen. Solche Probleme werden bei der WM kein Thema sein, versicherte ein Sprecher der Turnier-Organisatoren am Montag in Johannesburg. Bei der WM müssten Tickets aber schon im Vorfeld gekauft werden. Menschen ohne Karten sollen bereits Kilometer vor dem Stadion gestoppt werden.

Bestürzung bei der FIFA
Die FIFA forderte indes einen vollständigen Bericht des nationalen Verbandes und der lokalen Behörden in Abidjan an. Der Bericht solle dabei helfen, das Geschehene zu bewerten und weitere Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, teilte die FIFA am Montag in Zürich mit. Das Unglück löste beim Weltverband Bestürzung aus, FIFA-Präsident Joseph Blatter sagte: "Ich möchte mein großes Bedauern ausdrücken und der Fußballgemeinschaft der Elfenbeinküste sowie den Familien und Freunden nach den tragischen Todesfällen unser Beileid aussprechen."

Immer wieder Tote in Afrikas Stadien
In afrikanischen Fußballstadien ist es wiederholt zu Massenpaniken gekommen. Erst im September vergangenen Jahres waren im Kongo 13 Menschen ums Leben gekommen, als sich der Zorn der Fans an angeblicher Hexerei der gegnerischen Mannschaft erzürnte. Im Sudan waren im Juli 23 Menschen bei einem Fußballspiel im Gedränge getötet worden.

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(Bild: KMM)



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