Bluttat in Kärnten

80-Jähriger gesteht Mord an Heim-Leiter

Österreich
21.09.2009 20:28
Der Mord an dem Leiter der Klagenfurter Seniorenheime Hülgerthpark ist geklärt: Der 80-jährige Tatverdächtige hat am Montagabend zugegeben, den 54-Jährigen erstochen zu haben. "Ja, er hat ein Geständnis abgelegt. Er befindet sich in Gewahrsam", sagte Polizeisprecher Gottlieb Türk. Das Opfer des Pensionisten war Montag früh von Passanten auf einem Tankstellenparkplatz im Klagenfurter Stadtteil Welzenegg mit vier Messerstichen in der Brust aufgefunden worden. Zwischen dem Ermordeten und dem mutmaßlichen Täter schwelte seit Jahren ein Streit um die Pflege der Mutter des 80-Jährigen. Laut Polizei gibt es keine Hinweise auf Mittäter.

Bauarbeitern bot sich am Montag in den Morgenstunden auf dem Parkplatz neben der Tankstelle in Klagenfurt-Welzenegg ein schreckliches Bild: Auf dem Beifahrersitz eines Autos entdeckten sie den 54-jährigen Mann - blutüberströmt, mit nacktem Oberkörper und zerschlagenem Gesicht. Für den Schwerverletzten - vier Messerstiche wurden im Brustbereich festgestellt - kam jede Hilfe zu spät. Der Mann starb, noch ehe die Rettungskräfte eintrafen.

Streit um Pflege der Mutter
Der 80-jähriger Pensionist wurde am späteren Vormittag von Cobra-Beamten in einer Wohnsiedlung in der Nähe des Tatortes festgenommen. Aussagen von Nachbarn und Blutspuren vor der Wohnung des Pensionisten führten die Polizei zum mutmaßlichen Täter. "Es hat einen länger schwelenden Streit zwischen den beiden gegeben, er war der Erste, der den Zeugen eingefallen ist", sagte Herbert Rogl vom Landeskriminalamt.

Der 80-Jährige sei schon früher auf aggressive Art und Weise aufgefallen, es habe immer wieder Beschwerden über ihn gegeben, weswegen des Öfteren die Exekutive einschreiten musste - "aber nie in dem Ausmaß", so Rogl. Dem Vernehmen nach ging es in dem Streit um die vor zwei Jahren verstorbene Mutter des 80-Jährigen, die in einem der vom Opfer betreuten Heime lebte, und dort nach Ansicht des Pensionisten nicht gut genug behandelt wurde. Seit dem Tod der 101-Jährigen soll der mutmaßliche Täter dem 54-Jährigen immer wieder aufgelauert und ihn bedroht haben. Der 80-Jährige soll im Seniorenheim sogar ein Betretungsverbot gehabt haben.

"Es wird in alle Richtungen ermittelt"
Dass der Fundort nicht der Tatort ist, sei aufgrund mehrerer Schleif- und Blutspuren "wahrscheinlich". Nun müssten aber alle Spuren ausgewertet werden, die Tatortsicherung müsse außerdem in Kooperation mit der Einvernahme des Verdächtigen durchgeführt werden, erklärte der Kriminalist. Zudem wurde die Auswertung der Videobänder der nahen Tankstelle veranlasst. "Es wird in alle Richtungen ermittelt", meinte Rogl.

Ob weitere Verletzungen neben den Einstichen - etwa von einem vorhergegangen Angriff auf den 54-Jährigen - vorliegen, soll durch die Obduktion geklärt werden. Sie wird im Gerichtsmedizinischen Institut Graz durchgeführt.

Mordopfer leitete Seniorenheim
Beim ermordeten 54-Jährigen handelt es sich um Karl Z., den Leiter des Seniorenheimes Hülgerthpark in Klagenfurt. Bürgermeister Christian Scheider (BZÖ) bedauerte den Vorfall und kündigte in einer Aussendung psychologische Unterstützung für die Familie des Ermordeten an. Die Bewohner und Angestellten des Altenheimes wurden über die Bluttat informiert. "Karl war im Hülgerthpark sehr beliebt, sein fürchterlicher Tod ist ein Schock für alle, die ihn kennen", so der Bürgermeister.

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