Vier Amputationen

Brasilianische Miss-World-Kandidatin gestorben

Ausland
25.01.2009 18:23
Ihre Geschichte sorgte in den letzten Tagen weltweit für Bestürzung - in der Nacht auf Samstag hat die brasilianische Miss-World-Kandidatin Mariana Bridi da Costa den Kampf gegen eine heimtückische Infektionskrankheit verloren. Der jungen Frau, die in ihrem Heimatland große Popularität genoss, waren in den letzten Tagen beide Hände und Füße amputiert worden. Eine Infektion hatte sich bei ihr zu einer Sepsis entwickelt und zum gefürchteten Gewebstod ("Nekrose") geführt. Ärzte nehmen den medial großes Aufsehen erregenden Fall zum Anlass für einen Appell an die Forschung, bessere Behandlungsmethoden zu finden.

Bei der zweimaligen Miss-World-Kandidatin wurde vor wenigen Wochen eine Infektion mit dem Erreger "Pseudomonas aeruginosa" diagnostiziert. Das Bakterium ist gegen Antibiotika resistent. Die Infektion geriet dadurch, wie es Mediziner nennen, außer Kontrolle und wurde zur Sepsis. Das führte bei der 20-Jährigen schließlich zum buchstäblichen Absterben der Gliedmaßen. Die Ärzte entschlossen sich, zuerst die Hände und schließlich auch die Füße zu amputieren.

Da Costas Lebensgefährte Thiago Simoes sagte gegenüber brasilianischen Medien, die Erkrankung sei am 30. Dezember festgestellt und zunächst falsch eingeschätzt worden. Die Ärzte seien von Nierensteinen ausgegangen, erst Anfang Jänner kam man dahinter, dass es sich um eine Infektion handelte. "Als sie aus dem künstlichen Koma aufwachte, beteten wir, dass sie weiter leben darf. Es ging alles so schnell - plötzlich war sie todkrank."

In einer verzweifelten, letzten Operation entfernten die Ärzte dann auch noch da Costas Nieren und ein Teil ihres Magens, den die heimtückische Krankheit bereits angegriffen hatte, was zu schweren inneren Blutungen geführt hatte. Doch vergebens. "Sie hat den Kampf um ihr Leben heute Nacht um drei Uhr verloren", zitiert der US-Sender CNN, der in den vergangenen Tagen das Schicksal da Costas mitverfolgte, am Samstag aus einem E-Mail des "Miss World Brazil"-Veranstalters Henrique Fontes.

"Wir wissen was passiert - aber nicht warum es passiert"
"Wir wissen viel darüber, was passiert, wenn eine Sepsis einsetzt", zitiert CNN den amerikanischen Mediziner Greg Martin von der Emory University in Atlanta. "Aber wir können fast gar nichts darüber sagen, was sie hervorruft und damit auch, wie wir sie besser behandeln können." Laut Martin sterben allein in den USA jährlich 800.000 Menschen an den folgen einer außer Kontrolle geratenen Infektion, eben an Sepsis. Das mache die Krankheit in der Statistik zur zehnthäufigsten Todesursache.

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