Bub in Lebensgefahr

Über 1500 Verletzte bei Terror-Panik in Turin

Sport
04.06.2017 15:06

Bei einem Public Viewing in Turin während des Champions-League-Finales zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) sind am Samstagabend bei einer Massenpanik mehr als 1500 Menschen verletzt worden. Ein siebenjähriger Bub und eine Frau seien lebensgefährlich verletzt ins Spital eingeliefert worden, teilte die Präfektur in Turin am Sonntag mit. Die Masse sei von einer "Angstpsychose" vor einem Terrorangriff ergriffen gewesen. Auslöser des Dramas war vermutlich ein Knallkörper.

Auf dem mit rund 30.000 Menschen gefüllten San-Carlo-Platz kam es aus noch nicht vollständig geklärter Ursache zu der Massenpanik. Nach Angaben des Polizeipräsidenten sei wahrscheinlich ein Knallkörper explodiert, was die Menschen in die Flucht getrieben habe. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Menschen riefen "Bombe!"
Medien berichteten von Menschen, die "Bombe!" gerufen hätten. Augenzeugen sprachen von vollkommener Planlosigkeit, versperrten Fluchtwegen und umgefallenen Absperrgittern. Der gesamte Platz war mit Glasscherben und Schuhen übersät. "Eine Paniksituation auf einem öffentlichen Platz in den Griff zu bekommen, ist besonders komplex in einem internationalem Klima der Sorge", sagte der Turiner Präfekt Renato Saccone.

Opferzahl stetig gestiegen
Die Zahl der Verletzten stieg seit Samstagabend stetig an, am Sonntagnachmittag sprachen die Behörden von insgesamt 1.527 betroffenen Personen. Der siebenjährige Bub und die Frau seien lebensgefährlich verletzt worden, die meisten anderen Verletzten hätten Schnittwunden erlitten, hieß es. Österreicher wurden bei der Massenpanik offenbar nicht verletzt, wie das Außenministerium in Wien am Sonntag bekannt gab.

Bürgermeisterin "erschüttert"
"Ich bin erschüttert von dem, was gestern auf dem Platz San Carlo passiert ist und stehe den betroffenen Menschen nahe", sagte Turins Bürgermeisterin Chiara Appendino am Sonntag. Auch der Präsident von Juventus Turin, Andrea Agnelli, drückte den Verletzten seine Solidarität aus. Der Trainer der italienischen Nationalmannschaft, Giampiero Ventura, sprach von einem "dramatischen Ereignis": "Es reicht ein Nichts, und ein Feuerwerkskörper wird zur Bombe, eine Bombe wird zum Attentat - und es wird zur Katastrophe."

Kritik an Veranstalter
Vonseiten der Besucher wurden Vorwürfe gegen die Organisatoren der Veranstaltung laut - zum Beispiel, dass Knallkörper und Glasflaschen auf dem Platz zugelassen waren und dass es keine besseren Kontrollen gab.

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(Bild: KMM)



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