Bestialisch

Resistance: Retribution

Spiele
30.04.2009 13:04
Nach "Resistance: Fall of Man" und "Resistance 2" für die PS3 geht der Krieg der Menschheit gegen den von Mutanten umkämpften europäischen Kontinent mit "Resistance: Retribution" in die nächste Runde - diesmal allerdings auf Sonys kleiner PlayStation, der PSP. Am bewährten Spielprinzip hat sich allerdings nichts geändert: Nach wie vor gilt es in dem Shooter der finsteren Chimären-Brut bleihaltig zu Leibe zu rücken.

Hauptfigur ist diesmal aber nicht Sergeant Nathan Hale, sondern der britische Marine James Grayson, der einst auf Befehl von ganz oben seinen infizierten Bruder exekutieren musste, daraufhin desertierte und fortan ziemlich aufgebracht einen Bestienturm nach dem anderen in die Luft jagte. Eigentlich eine feine Sache, doch das Militärtribunal ließ ihn verhaften und verurteilte ihnen wegen Fahnenflucht zum Tode. Hier würde die Geschichte des tragischen Helden normalerweise enden, doch der französische Widerstand in Gestalt der adretten Raine Bouchard benötigt die Fähigkeiten des Wunderwuzzis noch für eine äußerst dringliche Mission.

Mit einem Serum, das den Umwandlungsprozess vom Menschen zur Bestie zu stoppen verspricht, soll sich Grayson bis zur französischen Metropole Paris vorkämpfen, um den Invasoren ein für alle mal Einhalt zu gewähren. Der Weg führt Grayson dabei in insgesamt 23 bleihaltigen Missionen über das in Schutt und Asche liegende Rotterdam über ein Umwandlungszentrum nahe dem rheinischen Bonn bis in die französischen Katakomben, wobei die Geschichte in aufwendig und spektakulär gerenderten Zwischensequenzen vorangetrieben wird.

Allen narrativen Ereignissen zum Trotz spielt sich "Resistance: Retribution" jedoch recht genre-typisch: Während Grayson sicheren Fußes von A nach B zu gelangen versucht, gilt es hin und wieder Schalter zu betätigen, bestimmte Objekte zu zerstören oder Hindernisse zu überwinden. Zwischendurch darf natürlich reichlich geballert werden, ehe es meist gen Ende einer Mission im Kampf gegen übermächtige Hybriden, Raumschiffe oder Kampf-Roboter noch einmal haarig wird. Zusätzliche Abwechslung versprechen Beschützer-Missionen, Ausflüge unter Wasser oder die Fahrt in einem Mech, von dem aus Grayson seine Gegner mittels MG oder Raketenwerfer ins Visier nehmen darf.

Gut bestückt
Doch auch zu Fuß ist der Marine recht gut bestückt: Sturm- oder Snipergewehr, Schrotflinte, Granaten oder das BM003 Razor, eine Modifikation des von der PS3-Version bekannten BullsEye-Lasers, zählen zu Graysons Waffenarsenal und werden per rechter Schultertaste abgefeuert, während mit Hilfe der linken Schultertaste die jeweilige Sekundärfunktion der Waffe aktiviert wird. Quasi als zweiter Analog-Stick fungieren die rechten Aktionstasten, über die sich Graysons Blickwinkel – gespielt wird im Gegensatz zur PS3-Version in der 3rd-Person-Perspektive - verändern lässt. Anfangs zwar etwas ungewohnt und mitunter auch schwerfällig, erweist sich diese Steuerung dank automatischer Ziel-Unterstützung binnen kurzer Zeit als sehr komfortabel. Die Buttons zur Linken erlauben zu guter Letzt das genauere Zielen sowie das Nachladen und Wechseln der Waffen.


Mit der PS3 geht's weiter
Hat man nach gut zehn bis zwölf Stunden das Ende erreicht, können über PSN bis zu acht Spieler dem Multiplayer-Part frönen, der Modi wie Team Deathmatch oder Capture the Flag bereit hält. Wer zusätzlich zur PSP auch eine PS3 samt "Resistance 2" sein Eigen nennt, kann zudem zwei gänzlich neue Arten des Spielens freischalten: Sind beide Konsolen miteinander verbunden, erhält der Spieler im sogenannten "Infiziert-Modus" nicht nur Zugriff auf neue Waffen und eine alternative Storyline, sondern auch übermenschliche Fähigkeiten. Unter Wasser atmen und eine automatische Regeneration der Gesundheit sind dann problemlos möglich. Im "Plus-Modus" lässt sich "Resistance: Retribution" zudem mit dem PS3-Controller auf der PSP spielen, wodurch sich auch der Schwierigkeitsgrad des Spielens selbst erhöht, da die Zielerfassungshilfe dann deaktiviert wird.

Augenschmaus
Egal wie man "Resistance: Retribution" nun spielt: In optischer Hinsicht macht der Titel jedenfalls eine mehr als gute Figur. Neben den bereits erwähnten Zwischensequenzen punktet das Game der "Syphon Filter"-Macher von Sony Bend auch während des Spielverlaufs mit detailreicher Grafik, schmucken Explosionen und netten Lichteffekten. Untermalt wird das Ganze von einem orchestralen Soundtrack, der die oftmals vorherrschende Grusel-Atmosphäre gekonnt unterstreicht.

Fazit: Mit "Resistance: Retribution" bekommt die zuletzt bereits ein wenig in Vergessenheit geratene kleine Sony-Konsole mal wieder einen richtigen Kracher spendiert, der vor allem in punkto Optik die Stärken der portablen PlayStation heraustreicht. Neben der tollen Präsentation sprechen die lange Spielzeit und der große Spielumfang für den spannend inszenierten Shooter.

Plattform: PSP
Publisher: Sony
krone.at-Wertung: 9/10

von Sebastian Räuchle

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