US-Operation
Syrien: IS-Kommandant tot, Teile Palmyras erobert
Was die nächtliche Operation, bei der Abu Sayyaf getötet worden sein soll, betrifft, ist diese nach Angaben des Weißen Hauses von US-Präsident Barack Obama angeordnet worden. Sayyafs Ehefrau Umm Sayyaf sei während des Einsatzes festgenommen worden und befinde sich derzeit im Irak in US-Militärhaft, teilte die Sprecherin des Nationalen US-Sicherheitsrats, Bernadette Meehan, mit.
Das Sonderkommando habe den Einsatz in der ostsyrischen Ortschaft al-Amr vom Irak aus durchgeführt, sagte Meehan. Der IS-Kommandant sollte laut Pentagon-Chef gefangen genommen werden. Sayyaf habe dann Gegenwehr geleistet und sei dabei getötet worden, erklärte Carter weiter. Meehan bekräftigte, dass der Einsatz mit voller Zustimmung der irakischen Regierung und unter Beachtung des Völkerrechts passiert sei. Der syrische Präsident Bashar al-Assad sei hingegen weder im Vorfeld über den Spezialeinsatz informiert worden noch habe man sich mit Damaskus koordiniert.
Auch jesidische Sklavin befreit
Abu Sayyaf sei in IS-Militäraktionen involviert gewesen und habe dabei geholfen, die Öl-, Gas- und Finanzangelegenheiten der Dschihadisten zu lenken, erklärte Carter. Umm Sayyaf hat laut Pentagon-Chef eine "wichtige Rolle bei den IS-Terroraktivitäten" gespielt und bei Geiselnahmen involviert. Laut Meehan befreiten die US-Einheiten zudem eine junge Jesidin, "die offenbar von dem Ehepaar als Sklavin gehalten worden ist".
"Mit der Operation ist ein weiterer Schlag gegen IS gelungen", betonte der Pentagon-Chef Carter. Die US-Sicherheitskräfte hatten weder Tote noch Verwundete zu beklagen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge kamen im Zuge des Einsatzes etwa ein Dutzend Dschihadisten ums Leben. Bei der Operation handelt es sich um den ersten, öffentlich bekannten US-Spezialeinsatz in Syrien. Ein Versuch im vergangenen Jahr, US-Bürger und andere Ausländer aus IS-Gefangenschaft im Nordosten Syriens zu befreien, war gescheitert.
Teile von Palmyra durch IS eingenommen
Unterdessen haben am Samstag IS-Kämpfer in Syrien Teile der Antikenstadt Palmyra unter ihre Kontrolle gebracht. Der IS kontrolliere das nördliche Stadtgebiet, es gebe heftige Gefechte, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Die Ruinen von Palmyra gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, sie sind nach Einschätzung von Experten nun akut durch den IS bedroht, der bereits in anderen antiken Stätten wie Nimrud und Hatra schwere Zerstörungen angerichtet hatte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.