"Klammheimlich"

Spanien plünderte Pensionsreserven

Wirtschaft
04.01.2013 21:40
Eigentlich war das Geld als "Notgroschen" für die Zukunft der spanischen Bevölkerung gedacht - doch die Finanzlage des Landes ist offensichtlich derart aussichtslos, dass die Regierung in Madrid "klammheimlich" sogar die eigenen Pensionsreserven "plünderte", um sich über Wasser zu halten. Ein entsprechender Bericht des "Wall Street Journal" sorgt aktuell für internationales Aufsehen.

Es sei "das prallste Sparschwein des Landes", schreibt die Zeitung sowohl in ihrer US- als auch in ihrer deutschen Ausgabe, das die spanische Regierung - von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt - geschlachtet habe. Mindestens 90 Prozent des ursprünglich 65 Milliarden Euro schweren Vermögens im Reservefonds der Sozialversicherung seien zweckentfremdet worden. Mit dem Geld seien eigene, zunehmend riskante Staatsschuldenpapiere gekauft und teils auch dringende Sofortzahlungen geleistet worden.

Nun sei der Topf - der eigentlich als Reserve dienen sollte, falls die Sozialversicherungsbeiträge einmal nicht zur Abdeckung der Pensionen ausreichten - fast leer, analysiert das "Wall Street Journal" weiter und bezieht sich auf "die wenigen unabhängigen Analysten", die den Sozialfonds im Blick hätten. Neben der Sorge um künftige Pensionsleistungen, drohe nun abermals ein Jahr der Rezession mit schmerzhaften Sparmaßnahmen.

"Alles nachhaltig und solide"
Obwohl es sich laut Bericht um "heftige Investitionen in Hochrisikoanleihen" handelt, verteidigen Regierungsvertreter ihre unpopulären Maßnahmen. Das Ganze sei nachhaltig, solange sich Spanien auf dem Kapitalmarkt noch Geld leihen könne. Außerdem werde sich die Wirtschaft Ende 2013 wieder erholen, was die Schuldenkrise lindere. Selbst der Chef des Fonds-Komitees, Tomás Burgos, beruhigt: Der Fonds sei nach wie vor solide genug, um künftige Pensionszahlungen sicherzustellen.

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