Zoophile klagen

Seit 1969 teils legal: Berlin will Sex mit Tieren verbieten

Ausland
25.11.2012 18:30
Sex mit Tieren soll nach einem Medienbericht in Deutschland bald wieder verboten sein, nachdem die Praktiken seit 1969 teils legalisiert sind. Eine Novelle des Tierschutzgesetzes sehe vor, die sogenannte Zoophilie mit Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro unter Strafe zu stellen, berichtet die Berliner Tageszeitung "taz" in ihrer Montagsausgabe. In Österreich ist Sex mit Tieren seit 2005 verboten.

Nach Expertenangaben werden Tiere in Deutschland in erheblichem Ausmaß sexuell missbraucht. In speziellen Internet-Foren tauschten sich Tausende Mitglieder über diverse Techniken aus, kritisiert der Bundesverband praktizierender Tierärzte. Es gebe Bauernhöfe in Deutschland, die Tiere speziell für solche Praktiken vermieten.

Die Novelle des Tierschutzgesetzes soll nun am Mittwoch im Agrarausschuss des deutschen Parlaments beraten werden. Mitte Dezember sei der Beschluss des Gesetzes im Plenum des Bundestags vorgesehen. Der Vorsitzende des Agrarausschusses, Hans-Michael Goldmann von der FDP, sagte der "taz", die Koalition wolle konkret verbieten, ein Tier "für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen". Auch solle unter Strafe gestellt werden, Tiere für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artenwidrigem Verhalten zu zwingen.

Bisher nur bei erheblichen Verletzungen der Tiere verboten
Deutsche Tierschützer fordern seit Langem, Tiere vor vermeidbaren Schäden oder Missbrauch zu schützen. Bisher ist Sex mit Tieren in Deutschland nur verboten, wenn er zu erheblichen Verletzungen des Tieres führt. Die prinzipielle Strafbarkeit sexueller Kontakte zwischen Mensch und Tier wurde im Jahr 1969 durch die Strafrechtsreform aufgehoben. In Österreich fällt Sex mit Tieren unter Tierquälerei und ist seit 2005 - als ein entsprechender Absatz in das Tierschutzgesetz eingefügt wurde - verboten.

Der deutsche Verein ZETA (Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung), der sich für die Rechte von Zoophilen einsetzt, will gegen das Gesetz klagen. "Bloße Moralvorstellungen haben im Recht nichts zu suchen", sagte ZETA-Vorsitzender Michael Kiok der "taz".

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