Skrupelloser Ring

Polizeischlag gegen rumänische Kinder-Bettel-Mafia

(Bild: Peter Tomschi)

Spektakuläre Polizeiaktion gegen einen Kinderhandel-Ring im Süden Rumäniens: 320 Beamte schlugen gleichzeitig in 34 Häusern zu – für 17 verdächtige Roma klickten die Handschellen. Die kriminelle Organisation soll rund 200 Kinder verschleppt und in Zentraleuropa zum Betteln und Stehlen gezwungen haben. Viele auch in Österreich.

Prunkvolle Paläste, Luxuslimousinen, Unsummen an Bargeld und ein Waffenarsenal, bei dem Angehörige mancher Armeen vor Neid erblassen würden – die Beamten der Anti-Mafia-Einheit trauten ihren Augen kaum, als sie jetzt die Domizile der Verdächtigen in der rumänischen Stadt Tandarei stürmten. Alles finanziert durch skrupellosen Kinderhandel. Nun wurde die Organisation jedoch in ihren Grundfesten erschüttert.

Rund 200 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren soll diese Roma-Mafia in den vergangenen Jahren Familien entrissen und schließlich nach Großbritannien verfrachtet haben. Von hier aus wurden die hilflosen Opfer nach ganz Europa entsandt. Zum Betteln und für Taschendiebstähle.

Wer zu alt zum Betteln war, musste seinen Körper verkaufen 
Wurden die Kinder zu alt, um bei Passanten Mitleid zu erregen, landeten die hilflosen Opfer – Burschen wie Mädchen – im Rotlichtmilieu. Während die Mafiabosse in der verarmten Stadt Tandarei einem Leben in Luxus frönten.

Auch in Österreich wurden die verschleppten Kinder nachweislich auf den Straßen eingesetzt. Im Zuge der vorangegangenen Ermittlungen konnten hier mehr als ein Dutzend Opfer aus den Fängen der Roma-Mafia befreit werden.

von Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung