Video veröffentlicht
Nigeria: Boko Haram führt verschleppte Mädchen vor
In dem 17-minütigen Video sind rund 130 Mädchen mit einem Ganzkörperschleier beim Gebet an einem unbekannten ländlichen Ort zu sehen. Kämpfer von Boko Haram hatten Mitte April eine Schule im Nordosten Nigerias überfallen und 276 Schülerinnen verschleppt, 223 werden noch immer vermisst.
USA, Großbritannien, Frankreich und Israel helfen bei Suche
Vor einer Woche entführte die Gruppe elf weitere Mädchen. Die USA, Großbritannien und Frankreich schickten inzwischen Polizei- und Militärexperten nach Nigeria, um bei der Suche nach den Mädchen zu helfen. Die nigerianische Regierung war unter starken internationalen Druck geraten, weil sie nur zögerlich auf die Entführung reagiert hatte.
Unterdessen will sich auch Israel am Einsatz zur Suche nach den Schülerinnen beteiligen. Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan habe das Angebot des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu angenommen, berichtete die Zeitung "Premium Times" am Montag. Der französische Präsident Francois Hollande gab am Sonntagabend bekannt, dass er am Samstag einen Gipfel mit afrikanischen Staatschefs zum Kampf gegen Boko Haram organisieren will.
EU verurteilt "Angriff auf Menschenrecht und Menschenwürde"
Die EU-Außenminister haben die Verschleppung der Schulmädchen am Montag erneut scharf verurteilt und deren sofortige Freilassung verlangt. "Die EU ist über die jüngsten terroristischen Angriffe im Norden Nigerias tief besorgt und entsetzt über das Leiden der dortigen Bevölkerung", hieß es in einer Erklärung des Rates vom Montag. Die Entführungen seien ein "Angriff auf Menschenrecht und Menschenwürde".
Die Gruppe Boko Haram (Westliche Erziehung ist Sünde), die auch als "Taliban Nigeria"s bezeichnet wird, verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen und Schulen. Allein in diesem Jahr wurden etwa 1.500 Menschen bei Angriffen der Islamisten getötet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.