Marsch nach Sanaa
Jemen: Rebellen drohen mit Sturz der Regierung
Sicherheitsbeamte sagten der Nachrichtenagentur dpa, in der Provinz Al-Jauf nordöstlich von Sanaa habe es in der Nacht auf Donnerstag bereits Gefechte mit der Armee gegeben. Mindestens 16 Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Nach Angaben von Al-Mashhad al-Yemeni zieht die Huthi-Volksgruppe zudem ihre Männer in einem Sammellager nördlich von Sanaa zusammen.
Die Regierung sieht die Provinz Marib bedroht, die östlich der Hauptstadt und südlich der Huthi-Region Al-Jauf liegt. Marib hat als eine der wenigen Provinzen des armen Landes Ölvorkommen. Zwischen schiitischen Huthis und der Armee kommt es immer wieder zu heftigen Kämpfen, nachdem die Rebellen im Jahr 2004 einen Aufstand begonnen hatten. Hunderte Menschen kamen bereits ums Leben.
Ultimatum bis Freitag
Erst Anfang August hatten Huthi-Rebellen die Provinzhauptstadt Amran, rund 50 Kilometer nördlich von Sanaa, unter ihre Kontrolle gebracht. Nun drohen die Rebellen die Regierung zu stürzen, sollten ihre Forderungen nicht bis Freitag erfüllt werden.
Die Huthis gehören den Zaiditen an, einer Strömung innerhalb des schiitischen Islams. Der Jemen wird jedoch sunnitisch regiert. Einige Huthis werfen konservativen Sunniten zudem vor, in ihrem Stammesgebiet Menschen bekehren zu wollen.
Jemens Übergangspräsident Abdrabuh Mansur Hadi rief nach Angaben der Nachrichtenagentur Saba die westlichen Industrienationen und den Golf-Kooperationsrat dazu auf, ihn gegen "die Bedrohung der Huthi-Gruppe" zu unterstützen. Sicherheitsbeamte sagten, es sei eine Konferenz mit Stammesfürsten geplant, um dem Blutvergießen ein Ende zu setzen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.