"Wird immer akuter"

Italien rettete in zwei Tagen 2.500 Flüchtlinge

Ausland
09.04.2014 09:27
Schiffe der italienischen Marine haben in der Nacht auf Mittwoch in wenigen Stunden mehrere Flüchtlingsboote mit insgesamt rund 1.500 Migranten an Bord in Sicherheit gebracht. In einem der Boote habe sich auch ein Toter befunden, berichtete der italienische Innenminister Angelino Alfano. Bereits am Dienstag waren über 1.000 Flüchtlinge vor Sizilien gerettet worden. "Der Flüchtlingsnotstand wird immer akuter", warnte Alfano.

Angesichts der anhaltenden Flüchtlingswelle in Richtung Süditalien hatte Alfano am Dienstag die EU aufgerufen, mehr Verantwortung im Einsatz gegen die illegale Migration zu übernehmen. Die Rettung der Migranten könne nicht nur auf Italiens Schultern lasten, meinte der Innenminister.

"Der Einsatz der italienischen Marine im Mittelmeerraum kostet uns täglich 300.000 Euro. Wir müssen Tausende Menschen in Seenot retten. Die internationale Gemeinschaft kann nicht so tun, als wäre das nur ein italienisches Problem ", erklärte Alfano. Für den Einsatz namens "Mare Nostrum" habe Italien neun Millionen Euro pro Monat zur Verfügung gestellt. "Wir wissen jedoch nicht, wie lange unser Land allein für die hohen Kosten dieser Rettungsaktion aufkommen kann - eine Aufgabe, die eigentlich Europa zustehen sollte", erklärte Alfano. Das Thema einer gesamteuropäischen Kooperation gegen den Menschenhandel soll während des italienischen EU-Vorsitzes ab der zweiten Hälfte 2014 in den Vordergrund rücken.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der in Italien eingereichten Asylanträge gegenüber dem Jahr davor um 60 Prozent auf 27.830 gestiegen, wie aus einem Bericht des Forschungszentrums Astalli hervorgeht. Dabei stammten die meisten Asylwerber aus Syrien.

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