Franzose und Brite

IS-Enthauptungen: Auch zwei Europäer als Mörder

Ausland
17.11.2014 15:01
An den jüngsten Massenenthauptungen durch die radikalislamische IS-Miliz, bei der auch die US-Geisel Peter Kassig getötet wurde, waren offenbar zwei Europäer beteiligt. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve sagte am Montag, es sei sehr wahrscheinlich, dass ein 22-jähriger Franzose dem Exekutionskommando angehört habe. Ein Brite glaubt zudem, seinen Sohn unter den IS-Kämpfern erkannt zu haben.

Der Islamische Staat hatte am Sonntag ein Video im Internet verbreitet, das die Ermordung von mindestens 16 syrischen Regierungssoldaten zeigt. In der Aufnahme erklärte ein Maskierter zudem, der IS habe auch den US-Bürger Peter Edward Kassig enthauptet. Zu Füßen des vermummten Mannes lag ein blutiger, abgeschnittener Kopf. Die USA bestätigten mittlerweile, dass es sich bei der Leiche um Kassig handelt.

Die Überprüfung des IS-Videos durch den französischen Geheimdienst habe ergeben, dass sehr wahrscheinlich ein Franzose direkt an der Hinrichtung der syrischen Soldaten beteiligt gewesen sei, sagte Cazeneuve vor Journalisten. Der Mann stamme vermutlich aus Nordwestfrankreich, sei 1992 geboren und nach einem Aufenthalt in Mauretanien im August 2013 nach Syrien gereist. In Medien wurde der Name Maxime Hauchard genannt. Zudem gehört möglicherweise ein britischer Medizinstudent dem Exekutionskommando an. Ahmed Muthana sagte der Zeitung "Daily Mail", er glaube, er habe seinen 20-jährigen Sohn Nasser unter den IS-Kämpfern in dem 15-minütigen Film erkannt.

"Mein Sohn muss Allah fürchten, weil er getötet hat"
Die meisten der 16 IS-Milizionäre waren unmaskiert. "Ich kann nicht sicher sein", sagte Muthana. "Aber er sieht wie mein Sohn aus. Er muss jetzt Allah fürchten, weil er Menschen getötet hat. Wie kann er glauben, er könne Gott gegenübertreten, wenn er Menschen umbringt?" Den 20-Jährigen aus Cardiff in Wales will auch ein Extremismusexperte in dem Video erkannt haben. Das britische Außenministerium wollte sich dazu nicht äußern. Allerdings war Nasser Muthana bereits auf einem in Juni verbreiteten Film zu sehen, in dem er Muslime aufrief, sich dem Islamischen Staat anzuschließen.

Der 26-jährige Kassig ist die fünfte westliche Geisel, mit deren Hinrichtung sich die IS-Miliz brüstet. Die Extremisten hatten bereits zwei britische Entwicklungshelfer und zwei US-Journalisten vor laufender Kamera enthauptet und die Filme ins Internet gestellt. Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden kämpfen vermutlich rund 10.000 ausländische Islamisten in Syrien und im Irak.

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