1.200 gerettet
Flüchtlingsstrom übers Mittelmeer reißt nicht ab
In der Nacht auf Samstag wurden rund 75 Kilometer vor der Insel Lampedusa zwei Boote mit 580 bzw. 94 Menschen an Bord aufgebracht, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Zudem sollen im Tagesverlauf 400 Flüchtlinge von einem dritten Schiff geholt werden.
Vor Malta wurden 103 Flüchtlinge aufgenommen, deren Schlauchboot bereits Luft verloren hatte, wie die maltesischen Streitkräfte mitteilten. Unter den Geretteten waren auch 13 Frauen und ein Baby. Fünf kranke oder verletzte Flüchtlinge wurden mit Hilfe des US-Militärs in ein Krankenhaus auf Malta geflogen.
Bürgermeister: "Situation völlig außer Kontrolle"
Auf Sizilien wurden die meisten Flüchtlinge in die Häfen Catania, Palermo, Augusta und auch Porto Empedocle gebracht. Dessen Bürgermeister Lillo Firetto klagte, die Situation in der 17.000 Einwohner zählenden Stadt sei "völlig außer Kontrolle". Firetto rügte die Tatenlosigkeit der italienischen und europäischen Behörden beim Umgang mit der Flüchtlingskrise.
Die meisten Flüchtlingsboote legen in Nordafrika ab. In der Regel werden die Überfahrten von Schlepperbanden organisiert. Vor allem aus Syrien kommen wegen des andauernden Bürgerkrieges vermehrt Migranten in Italien an.
Migrantenstrom seit Start von "Mare Nostrum" massiv erhöht
Mit dem Hilfsprogramm "Mare Nostrum" kommt Italiens Marine seit den zwei Schiffsunglücken vor Lampedusa im Herbst 2013 den Flüchtlingsbooten verstärkt zu Hilfe. Das hat den Migrantenstrom seit Monaten massiv erhöht. Auch in Schönwetterperioden versuchen mehr Flüchtlinge aus Afrika oder dem Nahen Osten, in oftmals wenig seetauglichen Booten nach Italien zu gelangen.
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