Bekommt er Soziales?

EU-Kommission: Neun Frauen fix, Hahn-Ressort offen

Ausland
04.09.2014 19:56
Das Rennen um die Zusammensetzung der neuen EU-Kommission ist auf den letzten Metern angelangt. Für sein 28-köpfiges Team hat der designierte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die vom Europaparlament verlangten neun Frauen beisammen, bestätigte seine Sprecherin am Donnerstag. Welches Ressort Österreichs Kommissar Johannes Hahn in Zukunft bekommt, ist noch offen.

Hahn, derzeit Kommissar für Regionalpolitik, ist für mehrere Ressorts im Gespräch. Von Nachbarschaftspolitik bis Soziales sind laut Insidern in Brüssel verschiedene Optionen denkbar. Auch das Verkehrsressort ist nicht ausgeschlossen.

Am Donnerstag meldete der EU-Blog "EurActiv" unter Berufung auf ein vertrauliches Papier der neuen Juncker-Kommission, Hahn werde mit der Nachbarschaftspolitik betraut. Der "Kurier" schreibt in seiner Freitag-Ausgabe unter Berufung auf "Brüsseler Quellen", Hahn habe sich mit Juncker auf das Ressort Sozialpolitik geeinigt.

Neun Frauen, 19 Männer - wie bisher
Fix ist das Geschlechterverhältnis in der neuen Kommission: Neun Frauen stehen - wie bereits bisher - 19 Männer gegenüber. Das ursprüngliche Ziel, mehr Kommissarsposten als zuletzt mit Frauen zu besetzen, wurde also verfehlt. Die Europäische Volkspartei (EVP) stellt 14 Kommissare, die Sozialisten und Sozialdemokraten (S&D) acht, die Liberalen fünf, der Brite Jonathan Hill gehört den Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) an.

Am Freitag will Juncker nach letzten Gesprächen sein komplettes Team vorstellen. Jeder der nunmehr 28 EU-Mitgliedstaaten wird dabei mit einem Ressort bedacht. Die Entscheidung über die Ressortaufteilung soll in der kommenden Woche bekannt gegeben werden.

Die Liste der 28 Nominierten:

BELGIEN: Marianne Thyssen (EVP), bisher Parlamentsabgeordnete

BULGARIEN: Kristalina Georgieva (EVP), bisher Kommissarin für humanitäre Angelegenheiten

DÄNEMARK: Margrethe Vestager (Liberale), bisher Wirtschaftsministerin

DEUTSCHLAND: Günther Oettinger (EVP), bisher Energiekommissar

ESTLAND: Andrus Ansip (Liberale), ehemaliger Ministerpräsident

FINNLAND: Jyrki Katainen (EVP), ehemaliger Ministerpräsident und bereits geschäftsführend Kommissar für Wirtschaft und Währung

FRANKREICH: Pierre Moscovici (S&D), früherer Finanzminister

GRIECHENLAND: Dimitris Avramopoulos (EVP), bisher Verteidigungsminister

GROSSBRITANNIEN: Jonathan Hill (ECR), EU-kritischer Koordinator der Regierungsgeschäfte im Oberhaus

IRLAND: Phil Hogan (EVP), bisher Umweltminister

ITALIEN: Federica Mogherini (S&D), bisher Außenministerin, wird neue EU-Außenbeauftragte

KROATIEN: Neven Mimica (S&D), bisher Kommissar für Verbraucherschutz

LETTLAND: Valdis Dombrovskis (EVP), ehemaliger Ministerpräsident

LITAUEN: Vytenis Povilas Andriukaitis (S&D), bisher Gesundheitsminister

LUXEMBURG: Jean-Claude Juncker (EVP), ehemaliger Ministerpräsident und Euro-Gruppen-Chef

MALTA: Karmenu Vella (S&D), früherer Tourismusminister

NIEDERLANDE: Frans Timmermans (S&D), bisher Außenminister

ÖSTERREICH: Johannes Hahn (EVP), bisher Kommissar für Regionalpolitik

POLEN: Elzbieta Bienkowska (EVP), bisher Stellvertreterin von Ministerpräsident Donald Tusk, der EU-Ratspräsident wird

PORTUGAL: Carlos Moedas (EVP), bisher Staatssekretär

RUMÄNIEN: Corina Cretu (S&D), bisher EU-Abgeordnete

SCHWEDEN: Cecilia Malmström (Liberale), bisher Kommissarin für Innenpolitik

SLOWAKEI: Maros Sefcovic (S&D), bisher Kommissar für Institutionelle Beziehungen und Verwaltung

SLOWENIEN: Alenka Bratusek (Liberale), ehemalige Ministerpräsidentin

SPANIEN: Miguel Arias Canete (EVP), ehemaliger Landwirtschaftsminister

TSCHECHIEN: Vera Jourova (Liberale), bisher Ministerin für Regionale Entwicklung

UNGARN: Tibor Navracsics (EVP), bisher Außenminister

ZYPERN: Christos Stylianides (EVP), ehemaliger Regierungssprecher und EU-Abgeordneter

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