Korruptionsvorwürfe

Argentiniens Vizepräsident muss vor Gericht

Ausland
28.06.2014 19:02
Argentiniens Vizepräsident Amado Boudou muss wegen des Verdachts auf Korruption vor Gericht. Ermittlungsrichter Ariel Lijo beschloss am Freitagabend, die Anklage gegen Boudou wegen des Verdachts auf Vorteilsgewährung im Amt und unerlaubte Bereicherung zuzulassen.

Es ist das erste Mal, dass in Argentinien ein Vizepräsident im Amt angeklagt wird. Die Regierung von Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner äußerte sich zunächst nicht zum nunmehrigen Richterentscheid. Boudou befindet sich zu einem offiziellen Besuch in Kuba und soll am Dienstag an der Amtsübernahme des neuen Präsidenten Panamas, Juan Carlos Varela, teilnehmen.

Boudou soll laut Anklage in seinem vorherigen Amt als Wirtschaftsminister den Verkauf einer Banknoten-Druckerei an Geschäftsfreunde gefördert haben. Das Unternehmen wurde 2010 mittels einer vom damaligen Wirtschaftsminister befürworteten Steuerbegünstigung vor dem Konkurs gerettet. Die Druckerei erhielt 2012 von der Regierung den Auftrag zum Druck neuer Geldscheine.

Der Richter setzte für Boudou eine Kaution von umgerechnet 18.000 Euro fest. Neben Boudou wurden ein Geschäftsfreund des Vizepräsidenten, ein mutmaßlicher Käufer der Druckerei, zwei der vorherigen Inhaber des Unternehmens und ein ehemaliger Beamter des Finanzamts angeklagt.

Anwalt ortet "ein fantasievoll erzähltes Märchen"
Die Anklage sei "ein fantasievoll erzähltes Märchen" für die Medien, erklärte Boudous Rechtsanwalt Diego Pirota am Samstag dem Rundfunksender America. Er werde dagegen juristisch vorgehen. Der ehemalige Staatschef Eduardo Duhalde und andere Oppositionspolitiker forderten den Vizepräsidenten zum Rücktritt auf.

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