Schladming

Baby stirbt nach Geburt: Klinik nimmt Stellung

Tragischer Zwichenfall bei einer Geburt in der Diakonissen-Klinik in Schladming

(Bild: Christian Jauschowetz)

Drei Wochen - länger hat die kleine Gloria nicht gelebt! Denn bei ihrer Geburt in der Diakonissen-Klinik in Schladming passierten tragische Fehler - wir berichteten. Jetzt nahmen die Verantwortlichen der Klinik Stellung zu den Vorwürfen - und bestätigten auf Nachfrage der "Krone", dass es Anfragen zu weiteren Fällen gibt.

"Wir bedauern zutiefst den Tod des Kindes. Wir versichern, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, um eine lückenlose Aufklärung sicherzustellen", sagt Peter Stückelschweiger, Geschäftsführer der Diakonissen-Klinik in Schladming.

Tragischer Verlauf der Geburt
Was war passiert? Obwohl sich bei der Geburt der kleinen Gloria Komplikationen auf dem Weg in das Spital angekündigt hatten, wurde kein Facharzt hinzugezogen. Eine Hebamme führte die Geburt durch. Gloria kam blau und ohne Herztätigkeit auf die Welt, drei Wochen später verstarb sie. Ihre Mutter überlebte nur, weil sie in einer anderen Klinik notoperiert wurde.

"Konzept der reduzierten Grundversorgung"
Verantwortliche der Diakonissen sprechen von einem "schicksalhaften Verlauf" und versuchen zu erklären: Seit einigen Jahren arbeite man – in Einvernehmen mit zuständigen Landesstellen – nach dem "Konzept der reduzierten Grundversorgung". Demnach werden Geburten im Normalfall von Hebammen begleitet, ein Facharzt stehe in Rufbereitschaft. Warum der im konkreten Fall nicht gerufen wurde, sei Gegenstand eines laufenden Verfahrens und würde nicht kommentiert.

Weitere Vorwürfe stehen im Raum
Anwältin Karin Prutsch, die die Eltern der verstorbenen Gloria vertritt, berichtet, dass sie seit Bekanntwerden des Falles weitere acht Mandate zu dieser Thematik übernommen habe: "Der Vorwurf der Patienten ist immer gleich: Es wurde kein Gynäkologe hinzugezogen, obwohl es der Verlauf der Geburt – ihrer Meinung nach – erfordert hätte." Seitens der Diakonissen bestätigt man Anfragen in drei weiteren Fällen.