Auf Eis gelegt

Jetzt rotes Stopplicht für die Salzburger U-Bahn

Salzburg
17.08.2015 10:12
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) beendet die Planungen bezüglich einer möglichen U-Bahn in der Stadt. Der Grund dafür: Viele Fragen sind offen, die Finanzierung ist nicht gesichert.

"Krone": Herr Bürgermeister, von Ihnen kommt eine überraschend klare Absage an eine Stadtregionalbahn, warum?
Schaden: Ich habe das Thema jetzt seit 20 Jahren am Schirm, ohne dass es erkennbare Fortschritte gegeben hätte. Die heuer im März vorgestellte Studie um 1,1 Millionen Euro ist recht und schön, aber die ganze Sache ist für mich eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten.

"Krone": Das heißt: Keine Stadtbahn, obwohl es eine politische Mehrheit für dieses Vorhaben gibt?
Schaden: Alleine die Planungskosten sind mit 30 bis 40 Millionen Euro veranschlagt. Da es aber vom Bund gar keine Finanzierungs-Zusagen gibt und vom Land auch nur eine vage Willenserklärung, möchte ich nicht Geld in eine verlorene Planung stecken, das ist nicht zu verantworten. Ich beauftrage ja auch keinen Architekten mit der Planung eines Hauses, wenn ich kein Geld habe.

"Krone": Ein Begräbnis Erster Klasse also für ein Projekt, das noch heuer im Februar als große Zukunftshoffnung bezeichnet wurde?
Schaden: Nachdem sich eine oberirdische Trasse samt neuer Eisenbahnbrücke und eine Streckenführung an den Kais als unrealistisch erwiesen haben, bliebe nur mehr der unterirdische Weg. Doch auch hier gibt es einfach zu viele Fragezeichen. Daher ist es unrealistisch am vollen Programm festzuhalten. Man sollte nicht Illusionen nähren.

"Krone": Gibt es zu einer U-Bahn eine Alternative?
Schaden: Nein, nicht für die Durchquerung der Altstadt. Es bleibt nur der O-Bus, der von den Salzburgern ja sehr gut angenommen wird. Die Verlängerung der Lokalbahn aber bis zum Mirabellplatz bleibt eine Denkvariante, schon weil es dadurch zu einer Entzerrung der Verkehrsströme und zu einer Verlagerung der Umsteigemöglichkeiten weg vom stark frequentierten Südtirolerplatz am Hauptbahnhof käme.

"Krone": Auch zu den Gesamt-Baukosten einer U-Bahn bis in die Alpenstraße gibt es ja keinerlei verlässlichen Schätzungen?
Schaden: Man spricht von 300 Millionen Euro aufwärts, es könnten aber auch erheblich mehr sein. Dazu kommt, dass es keine Klarheit über Betriebskosten und die möglichen Betreiber gibt.

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