Lawinenwarnstufe 4

Westösterreich: Skiorte großteils wieder erreichbar

Österreich
22.01.2012 17:24
Der starke Schneefall und die hohe Lawinengefahr - Stufe 4 auf der fünfteiligen Skala - sorgten in Westösterreich für erhebliche Behinderungen und zahlreiche Straßensperren. Die zuvor von der Außenwelt abgeschnitten Orte in Tirol und Vorarlberg sind nun aber großteils wieder erreichbar. Auch die Arlbergbahn nahm am Sonntagnachmittag wieder ihren Betrieb auf, nachdem die Strecke am Samstag wegen Lawinengefahr gesperrt worden war.

Mit der positiven Beurteilung durch die ÖBB-Lawinenkommission und dem abgeschlossenen Einsatz der Schienenschneepflüge konnte der erste Zug ab Bludenz nach Tirol abfahren. In Folge wurde der gesamte Zugverkehr über die Gebirgsstrecke wieder aufgenommen. Die Bahnkunden hatten von Samstag auf Sonntag auf ÖBB-Postbusse umsteigen müssen, je nach Straßensituation gab es Verzögerungen von bis zu 30 Minuten.

Um wegen gleichzeitiger Straßensperren für die Urlauber, die nach Langen und St. Anton am Arlberg mussten, eine Anbindung zu schaffen, wurden von den ÖBB fixe Zugshuttleverkehre von der Vorarlberger Seite eingerichtet. So seien über 1.000 Kunden von und nach St. Anton gebracht worden, teilten die ÖBB mit.

Noch mehrere Tage gesperrt bleibt wegen der aktuellen Lawinensituation die Außerfernbahn zwischen Reutte in Tirol und Garmisch. Ein Schienenersatzverkehr ist zwischen Reutte - Ehrwald und Garmisch eingerichtet.

Straßen waren komplett gesperrt
Zuvor waren auch zahlreiche Straßen gesperrt. Im Paznaun saßen seit Samstag wieder Tausende Urlauber fest, für die Anreisenden mussten außerhalb des Tales Ersatzquartiere gefunden werden. 8.000 Urlauber warteten darauf, dass die Straßensperren aufgehoben werden, um aus dem Paznauntal abreisen zu können. 12.000 Touristen kamen nicht in das Tal hinein, um ihren Urlaub antreten zu können.

Die Skiorte Stuben, Lech und Zürs auf der Vorarlberger Seite des Arlbergs waren ab Sonntagvormittag auf dem Straßenweg wieder erreichbar, gesperrt blieb noch die Passstraße zwischen Alpe Rauz und St. Christoph.

Die Verbindung durch den Arlbergstraßentunnel war die ganze Zeit möglich, allerdings kam es dort sowie in den anderen Tunnels der S16 immer wieder zu umfangreichen Staus. Dadurch sowie durch Blockabfertigungen auf der Schnellstraße mussten die Autofahrer Verzögerungen bis zu eineinhalb Stunden in Kauf nehmen. Zwischen Schruns und St. Gallenkirch blieb die Silvrettastraße gesperrt, es bestand jedoch eine lokale Umleitung.

Auf der Tiroler Seite des Arlbergs waren Sankt Anton und Sankt Christoph vorübergehend nicht erreichbar. Im Paznauntal teilten Ischgl und Galtür dieses "Schicksal". Auch die Straße nach Steeg im Tiroler Lechtal (Bezirk Reutte) war gesperrt. Laut Lawinenwarndienst Tirol herrscht in den betroffenen Gebiete Warnstufe 4.

Verbreitet kritische Lawinensituation in Tirol
Nach dem Neuschnee herrschen am Sonntag in den Tiroler Tourengebieten "verbreitet kritische Verhältnisse mit großer Lawinengefahr". Laut Lawinenexperten geht oberhalb von etwa 2.000 Metern die Hauptgefahr von frischen und älteren Triebschneeansammlungen aus. Gefahrenstellen liegen in Steilhängen aller Expositionen. Eine Lawinenauslösung sei schon bei geringer Zusatzbelastung möglich, fallweise seien auch "spontane" Lawinen zu erwarten.

Unterhalb von etwa 2.400 Metern sei durch die Durchfeuchtung der Schneedecke auf Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen und feuchten Lockerschneelawinen zu achten. Diese könnten auch größere Ausmaße erreichen und dadurch exponierte Verkehrswege gefährden. Unerfahrenen wurde dringend empfohlen, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen.

Lawinenabgang forderte ein Todesopfer im Montafon
Ein Lawinenabgang am Golm im Montafon hat am Samstagnachmittag ein Todesopfer gefordert (weitere Bilder oben). Bei dem Verschütteten handelt es sich nach ersten Angaben um einen deutschen Skifahrer. Der Mann soll Augenzeugen zufolge gegen 14.40 Uhr außerhalb der gesicherten Skipiste ein Schneebrett losgelöst haben und wurde mitgerissen. Er soll keinen Lawinenpiepser bei sich gehabt haben und konnte erst nach 17 Uhr in den Schneemassen entdeckt und nur noch tot geborgen werden.

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