Seitens der Hilfsorganisation betonte man jedoch, dass keine Rotkreuz-Gelder betroffen seien. Auf diese habe der Beschuldigte keinen Zugriff gehabt. Betroffen dürften allerdings zahlreiche Mitarbeiter sein, die dem Betriebsrat privates Geld zur Veranlagung anvertraut hatten.
Melanie Reiter, Sprecherin des Roten Kreuzes, erklärte am Mittwoch, manche Mitarbeiter hätten dem Mann ihr gesamtes Barvermögen anvertraut und stünden jetzt mit leeren Händen da. In der Betriebsratskasse selbst - diese wird aus Eingängen der Betriebsratsumlage, Zuwendungen des Betriebsinhabers sowie sonstigen Vermögensquellen gespeist - dürften rund 35.000 Euro fehlen.
Daneben dürfte der Ex-Mitarbeiter laut Rotem Kreuz bei Kollegen und im Freundeskreis einen finanziellen Schaden von mehr als einer Million Euro angerichtet haben. "Bei uns melden sich mittlerweile auch Geschädigte, die nicht beim Roten Kreuz arbeiten", sagte Reiter. Sie rate jedem Betroffenen, sich an die Polizei zu wenden.
Verdächtiger seit Montag untergetaucht
Der Mann, der als "vertrauenserweckend" beschrieben wird, soll eine Rendite von neun Prozent Zinsen versprochen haben. Bei Erhalt des Geldes habe er oft nur eine Quittung ausgestellt. Dokumente oder Belege für die Veranlagung habe es nicht gegeben.
Wohin die exorbitanten Summen verschwunden sind, ist völlig unklar, von dem Verdächtigen fehlt seit Montag jede Spur. "Wir haben keine Ahnung, wo er ist. Er ist nicht erreichbar", hieß es übereinstimmend beim Roten Kreuz und bei der Arbeiterkammer.
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