Bitter für Koalition

Umfrageschock für SPÖ & ÖVP: FPÖ bei Jungen über 40%

Österreich
21.01.2011 17:59
Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis der brandaktuellen IMAS-Umfrage über das Abschneiden der Parteien in der Wählergunst ganz "normal" aus: Die SPÖ liegt bei 26%, ÖVP und FPÖ folgen mit je 25%, dahinter kommen die Grünen mit 13% und das BZÖ mit 8%. Auf den zweiten Blick dann der Schock für die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, denn nach Altersgruppen schaut es für Rot und Schwarz ganz schlecht aus: Die Strache-FPÖ kommt nämlich bei den unter 30-Jährigen auf stolze 42% Wähleranteil.

Die SPÖ kommt immerhin auf 20%, die ÖVP auf für sie bittere 12%, die Grünen auf ebenfalls 12% und das BZÖ auf 10%.

Für Straches unglaubliche 42% bei den Jungen kann es eigentlich nur eine Erklärung geben: Unter 30-Jährige ignorieren offenbar ganz einfach die Berichte gegen den FPÖ-Chef bzw. sind sie der Meinung, dass vieles von dem, was man Strache vorwirft, übertrieben bis gelogen ist.

Dazu kommt, dass das Duo Faymann und Josef Pröll bislang offensichtlich vergeblich versucht hat, die Jugend anzusprechen. Dazu hält der IMAS-Report staubtrocken fest: "Die Bevölkerung vermisst an den großen Traditionsparteien SPÖ und ÖVP, auf viele aktuelle Probleme keine brauchbaren Antworten und schon gar keinen politischen Vorausblick zu haben." Dementsprechend weit verbreitet ist heute die politische Orientierungslosigkeit.

Dass SPÖ und ÖVP auf die Gesamtbevölkerung bezogen noch immer auf 26 bzw. 25% kommen, verdanken sie den älteren Menschen über 50 Jahren. Bei dieser Altersgruppe hat die SPÖ 34% Wähleranteil, die ÖVP immerhin 32%.

Über zwei Jahre ist es her, dass Jörg Haider tödlich verunglückt ist, und noch immer kommt sein BZÖ in Umfragen auf beachtliche Werte: Bei IMAS sind es derzeit 8% Wähleranteil, doch es fragt sich, ob die derzeitige BZÖ-Führung unter Josef Bucher bei der nächsten Nationalratswahl dieses Ergebnis halten kann. BZÖ-Wähler sind nämlich durchaus auch für andere Parteien "zu haben": einerseits natürlich für die FPÖ, wenn Strache politisch etwas "sanfter" wird, andererseits auch für die ÖVP, wenn sie liberale Wirtschaftstreibende mehr anspricht.

von Peter Gnam, Kronen Zeitung

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