Unbeeindruckt

Trotz Rebellen-Drohung: Tschad-Einsatz kommt

Österreich
30.11.2007 17:10
Als "psychologisches Element" seitens der tschadischen Rebellen sieht Verteidigungsminister Norbert Darabos eine auf einer Website veröffentlichte Kriegserklärung von Aufständischen im Tschad. An seiner Haltung bezüglich der österreichischen Beteiligung an der geplanten EU-Mission in dem afrikanischen Land ändert die Drohungen nichts: "Darauf kann man sich nicht einlassen", so der Minister nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses im Parlament am Freitag.

Er habe keine Zweifel an der Mission und sehe auch die Unparteilichkeit der EU-Truppen weiter gegeben, sagte Darabos, verwies aber gleichzeitig darauf, dass er nicht jede Meldung aus dem Tschad verifizieren könne.

Massive Drohungen
Die Rebellen hatten nach heftigen Kämpfen im Osten des Landes, wo auch die EU-Soldaten stationiert werden, den französischen und den ausländischen Truppen massiv gedroht. Man befinde sich ab sofort "im Kriegszustand mit der französischen Armee und jeder anderen ausländischen Militärmacht auf nationalem Gebiet", sagte der Sprecher einer Rebellengruppe. Die französische Armee hat im Tschad mehr als tausend Soldaten und mehrere Flugzeuge stationiert, die die Regierung in N'Djamena mit Informationen versorgen sollen.

Nach Ansicht des Grünen Sicherheitssprechers Peter Pilz ist die Haltung der Franzosen der Grund für massiven Drohungen der Aufständischen. Er sieht die Mission daher als "nicht mehr haltbar" an. Er warf Darabos vor, vor der Parteilichkeit Frankreichs die Augen zu verschließen.

"Falle" der "ÖVP-Generäle"?
Pilz glaubt außerdem, dass Darabos in eine "Falle" der "ÖVP-Generäle" getappt sei. Der Minister sei am Tag, als der Tschad-Einsatz österreichischer Soldaten im Hauptausschuss beschlossen wurde, vom Leiter des Führungsstabes, Generalmajor Christian Segur-Cabanac, über das Verschlusspapier, in dem vor einer hohen Gefahr und einer instabilen Lage im Tschad gewarnt wird, zu spät informiert worden, sagte Pilz nach der Ausschusssitzung. Er verlangte daher disziplinäre Konsequenzen für Segur-Cabanac, dem er "ein doppeltes Spiel" vorwarf.

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