Der Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) teilte mit, er habe die Gespräche unterbrochen, da der Industrie eine "seriöse Entscheidungsbasis für einen KV-Abschluss fehlt". "Sollte etwa die als vereinbart kolportierte sechste Urlaubswoche tatsächlich ausgeweitet werden, hätten die bereits schwer unter Druck geratenen Betriebe der Branche beträchtliche Mehrkosten zu stemmen. Der Fachverband verlangt daher von den Regierungsparteien und den Gewerkschaften Klarheit zu den Rahmenbedingungen, bevor die KV-Verhandlungen weitergehen können", so FMMI-Geschäftsführer Berndt-Thomas Krafft in einer Aussendung.
Gewerkschaftler empört
Rainer Wimmer, Chefverhandler der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge und Industriesprecher der SPÖ, reagierte empört: "Die Arbeitnehmer sollen in Geiselhaft genommen werden, das ist absurd, so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Menschen brauchen die Lohn- und Gehaltserhöhung." Sogar die anderen Fachverbände in der Wirtschaftskammer würden sich für das Vorgehen des FMMI genieren.
Betriebsrätekonferenz am Dienstag
Die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA (Gewerkschaft der Privatangestellten) werden nun am kommenden Dienstag eine Betriebsrätekonferenz abhalten, also die erste Phase von Kampfmaßnahmen einleiten. Die nächste Stufe wären wohl Betriebsversammlungen in den Industriebetrieben des FMMI.
Auch in den Jahren zuvor gab es immer wieder Betriebsrätekonferenzen bis hin zum Streik, allerdings zeigt ein Blick ins Archiv, dass erst einmal im vergangenen Jahrzehnt gleich zu Beginn gestritten wurde - damals ging es allerdings nur um die Sitzordnung.
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