Drama bei Übung

Heli-Absturz in Tirol: Soldaten außer Lebensgefahr

Österreich
18.06.2014 12:21
Nach dem Hubschrauberabsturz mit einem Todesopfer bei einer Bundesheerübung am Dienstag in der Wattener Lizum in Tirol befinden sich die beiden schwer verletzten Besatzungsmitglieder nicht mehr in Lebensgefahr. Das Helikopter-Wrack wurde am Mittwoch ins Tal geflogen.

Der schwer verletzte 35-jährige Unteroffizier aus Niederösterreich sei noch am Dienstag operiert worden, bei der aus demselben Bundesland stammenden 28-jährigen Pilotin war für Mittwoch eine Operation vorgesehen, erklärte Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Zu den Verletzungen der beiden Soldaten machte der Sprecher "aus Gründen des Respekts" keine Angaben. Es habe aber bereits mit ihnen über den Absturz gesprochen werden können. Über deren Angaben wollte Bauer nichts sagen, es handle sich schließlich nur um einen "Teilmoment", eine Gesamtbeurteilung stehe noch aus.

Tragischer Vorfall soll "lückenlos aufgeklärt" werden
Der Erstbericht der Flugunfallkommission soll noch in dieser Woche vorliegen. Verteidigungsminister Gerald Klug erklärte unterdessen, dass man alles daransetzen werde, diesen tragischen Vorfall "lückenlos aufzuklären".

Nach der Freigabe durch die Unfallkommission wurde das Wrack abtransportiert und vorerst in eine Tiroler Kaserne gebracht, sagte Bauer. Der Hubschrauber des Typs OH-58 B "Kiowa" sei 1976 vom Bundesheer angeschafft worden. Solche militärischen Geräte seien für eine "jahrzehntelange Nutzung vorgesehen", erläuterte Bauer. Bestimmte Teile des Helikopters seien - wie bei solchen Fluggeräten üblich - im Laufe der Jahre mehrmals ausgewechselt worden.

"Wir wollten Unfall auf keinen Fall herunterspielen"
Dass seitens des Bundesheeres am Dienstag lange von einer "harten Landung" und nicht von einem Hubschrauberabsturz die Rede war, verteidigte der Sprecher. Die Pilotin habe noch per Handy den Notruf abgesetzt. Deshalb sei man von einer harten Landung ausgegangen. Dies sei zudem auch ein "Terminus technicus" der Fliegersprache. "Wir wollten es auf keinen Fall herunterspielen", meinte Bauer. Zunächst habe man geglaubt, dass "Gott sei Dank nicht viel passiert" sei und es nur einen Verletzten gebe. Ein Ministeriumssprecher gab an, dass die Turbine beim Eintreffen der Rettungskräfte noch gelaufen sei.

Wie berichtet, war bei dem Absturz ein 30-jähriger Unteroffizier ums Leben gekommen. Der Hubschrauber war gegen 13 Uhr im Rahmen der Bundesheerübung "Schutz 2014" in einer Höhe von rund 2.000 Metern in den Tuxer Voralpen verunglückt. An der größten Bundesheerübung des Jahres, die vom 10. bis 18. Juni in Tirol und Vorarlberg geplant war, nahmen 5.500 Soldaten, 39 Panzer-, neun Luftfahrt- und 400 sonstige Heeresfahrzeuge teil. Die "Schutz 2014" wurde nach dem Unfall abgebrochen.

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