Geier-Pleite

D: Leichensuch-Vögel aus Kärnten machen nur Ärger

Österreich
28.06.2011 12:55
Sie sollten die Stars der deutschen Polizei werden, doch schon nach wenigen Wochen ist klar: Die aus Kärnten stammenden Leichensuch-Geier "Columbo" und "Miss Marple" versagen auf ganzer Linie. Denn das Duo streitet sich ohne Ende, an eine geregelte Ausbildung ist nicht zu denken. Auch ein anderer Geier des Programms macht momentan Ärger. "Sherlock" sucht die Leichen lieber zu Fuß, anstatt sich in die Lüfte zu schwingen. Mittlerweile steht das ganze Projekt auf der Kippe.

Wer derzeit bei der deutschen Polizei Auskunft über das ambitionierte Leichensuch-Projekt begehrt, muss sich mit knappen Antworten begnügen. Dort, wo früher bereitwillig und stolz Einblicke gegeben wurden, ist man jetzt kurz angebunden. "Die Geier stehen zurzeit für Journalisten nicht zur Verfügung", wurde Reportern des "Spiegel" beschieden, als sie über das Programm berichten wollten. Trotzdem konnten die Hamburger einige haarsträubende Details herausfinden, die vermuten lassen, dass das gesamte Projekt auf der Kippe steht. Derzeit kracht es an allen Ecken und Enden.

Da sind zum einen die beiden Junggeier "Miss Marple" und "Columbo", die eigens für die Leichensuche aus Kärnten importiert wurden. Gerade einmal vier Wochen ist das her, und damals war die Euphorie auf allen Seiten groß (siehe Infobox). Die beiden Truthahngeier, so dachte man, würden Leichen auf Hunderte Meter Entfernung aus der Luft erschnüffeln können. Doch anstatt sich auf die Schulung zu konzentrieren, rauben die Tiere ihrem Trainer German Alonso (Bild) derzeit den letzten Nerv: "Die Kleinen können nichts - außer sich zu schlagen."

"Sherlock" geht lieber zu Fuß, anstatt zu fliegen
Auch Geier "Sherlock", der schon seit Jahren für die Suche trainiert wird, treibt Alonso Sorgenfalten auf die Stirn. Derzeit weigert er sich sogar zu fliegen. Stattdessen sucht "Sherlock" die Leichen lieber zu Fuß - also im Grunde genommen wie die routinemäßig eingesetzten Hunde, nur eben deutlich langsamer. Der Vorteil der Vogelperspektive fällt flach.

Ohnehin sind die Künste von "Sherlock" selbst nach jahrelangem Training ziemlich bescheiden. Laut dem "Spiegel" schafft er es zwar, ein stinkendes Leichentuch aufzuspüren - allerdings nur dann, wenn es direkt neben ihm platziert wird. Dass stets ein großer, gelber Becher das Tuch markiert, kann angesichts des Ausmaßes der Geier-Pleite wohl kaum noch für Verwunderung sorgen.

An einen Einsatz außerhalb seines Zoos ist momentan ohnehin nicht zu denken, wie Trainer Alonso zu bedenken gibt: "Der Vogel ist vom Naturell her ängstlich, er würde sich wohl im Wald verstecken oder einfach abhauen."

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