Grausame Details

Cain “stahl” ein Joghurt – da rastete sein Peiniger aus

Österreich
25.11.2011 19:54
Was bringt einen Menschen dazu, mit einer Aluminiumstange so lange auf ein dreijähriges Kind einzuprügeln, bis es stirbt? Offenbar reichte es schon, dass Cain Hunger hatte und sich ein Joghurt aus dem Eiskasten "stahl", um seinen Peiniger ausrasten zu lassen. Der "Krone" liegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Feldkirch, die Mordanklage gegen den 26-jährigen Verdächtigen erhob, vor. Der Gerichtsgutachter Reinhard Haller spricht sich klar für eine Einweisung aus.

Cain musste Verletzungen, die laut Anklage "sonst in der Gerichtsmedizin nur im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen bei Fußgänger-Pkw-Kollisionen" gesehen werden, erleiden. Der Angeklagte hat sie ihm als "Erziehungsmaßnahme" erteilt. Er, der Freund der Mutter, hat das Kleinkind zwei Tage lang buchstäblich totgeschlagen. Mit der Hand und mit einer Aluminiumstange.

Joghurt unter Pullover versteckt
Weil der 26-Jährige unmissverständliche Anweisungen gegeben hat: Cain und seinem Bruder war es nicht erlaubt, alleine die Küche zu betreten oder gar selbständig Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu entnehmen. Auch nicht, wenn sie schlicht Hunger hatten. Und "Lügen" wurden schon gar nicht geduldet. Cain aber tat in den Augen des Angeklagten beides. Er sagte, er müsse aufs Klo. Doch der 26-Jährige will gesehen haben, dass der Bub etwas unter seinem Pullover verborgen hielt - einen Becher Joghurt.

"Aua-Aua" auf den Popo sollte es setzen. Mehr als zehnmal soll der Angeklagte zugeschlagen haben. Und weil Cain "noch immer nicht sein Unrecht" eingesehen hatte, soll der Mann sogar einen Stock geholt und ihm wuchtige Schläge verpasst haben.

Cain sollte "lernen, Fehlverhalten einzusehen"
Das Wimmern des Kindes hörte niemand - denn der 26-Jährige holte Cains Mutter von der Arbeit ab. Erzählte ihr, dass der Kleine "Stubenarrest" habe, weil er nicht brav war. Die Mutter hielt offenbar keine Nachschau und fuhr am nächsten Tag wieder in die Arbeit. Da wurde Cain erneut verprügelt - er sollte "lernen, sein Fehlverhalten einzusehen". Der Dreijährige verblutete innerlich.

Dass der Bub an den Folgen seinen Misshandlungen gestorben ist, bezweifelte der Beschuldigte bei seiner Einvernahme offenbar nicht. Nachdem er am Tag vor seiner Verhaftung in der Zeitung vom Tod des Dreijährigen gelesen hatte, "dachte ich, dass Cain wegen meiner Schläge gestorben ist. An was soll er sonst gestorben sein?", soll der 26-Jährige gesagt haben. Der Vater von Cain will indes laut seinem Anwalt Nikolaus Rast kein Trauergeld: "Er will nur Gerechtigkeit."

Der Fall Cain
Der dreijährige Cain war am Abend des 8. Jänner in einer Bregenzer Wohnung tot aufgefunden worden, nachdem der mutmaßliche Täter die Rettung verständigt hatte. Die Mutter war zur Tatzeit bei der Arbeit.

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