Tom (Lars Eidinger), ein erfolgreicher Dirigent, jongliert mit dem Schmerz seiner Mutter (Corinna Harfouch), der Verantwortung als Ersatzvater und der Verzweiflung seines Freundes. Ein Film, der die Tragik des Lebens einfängt und dabei unerwartete Komik offenbart. Regisseur Matthias Glasnik schuf ein Meisterwerk, das bereits Auszeichnungen erhielt. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu der Tragikomödie „Sterben“.
„Nicht alle Menschen haben das Talent zum Glücklichsein“, bemerkt Tom (Lars Eidinger), ein erfolgreicher Dirigent, irgendwann bitter. Was nicht wunder nimmt, denn vieles stürzt auf ihn ein: Seine Mutter (Corinna Harfouch), selbst von schwerer Krankheit gezeichnet, ist mit der Pflege ihres dementen Mannes völlig überfordert. Sie wappnet sich mit emotionaler Kälte, die auch der Sohn zu spüren bekommt.


Dass Tom mit seiner Ex-Freundin das Kind eines anderen großzieht, ist ein weiteres Puzzleteil in dessen wunschlosem Unglück. Zudem kümmert er sich um seinen Freund Bernard (stark: Robert Gwisdek), ein mit sich hadernder suizidaler Komponist. Und Toms Schwester (Lilith Stangenberg)? Betäubt sich mit Alkohol und Sex!
Der Blick von Regisseur Matthias Glasner auf eine dysfunktionale Familie hat etwas Sezierendes. Es ist dies ein Film über die Ohnmacht angesichts des Sterbens und dessen Unausweichlichkeit – und über die Abwesenheit von Liebe. Dass eine Affäre von geradezu slapstickhafter Komik zur grotesken Irritation im Handlungsverlauf gerät, zeigt Glasners eigentliche Hingewandtheit zum Leben – bei aller von ihm so verstörend gespiegelter Tragik.
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