Der 37-jährige Bruder war 1998 nach Österreich gekommen und wurde zwei Jahre später von der oststeirischen Bäuerin adoptiert, weil sein Asylantrag abgelehnt worden war. 2005 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Dann übertrug ihm die Landwirtin ihren Besitz, allerdings legte sie ein lebenslanges Wohnrecht und ein Veräußerungsverbot fest.
Massive finanzielle Probleme als Motiv
Der nunmehrige Österreicher steckte aber spätestens 2009 in massiven finanziellen Schwierigkeiten, so Staatsanwalt Hansjörg Bacher. Als die Frau den Vertrag widerrufen wollte, "beschloss er, sie aus dem Weg zu räumen", schilderte der Ankläger. Den Mord soll der 37-Jährige dann bei seinem jüngeren Bruder in Auftrag gegeben haben - er selbst flog laut Anklage nach Pakistan, um ein Alibi zu haben. Die Tat selbst leugnete der mutmaßliche Täter bisher nicht, nur will er aus eigenem Antrieb gehandelt haben. "Niemand hat mir den Befehl erteilt", betonte der Angeklagte.
"Ich war bereit, sie zu töten"
Der 31-Jährige sei wütend auf die Frau gewesen, weil sie sich in familiäre Angelegenheiten eingemischt und angeblich auch die Religion beleidigt hätte. Wie, konnte er dem Gericht allerdings nicht genau schildern. Nach seinen Angaben betrank der Beschuldigte sich mit einer halben Flasche Whiskey, fuhr zu der Frau und holte die Axt aus dem Stall. "Ich war bereit, sie zu töten", sagte er in aller Deutlichkeit. Sie soll ihn beleidigt haben, dann hatte er das Gefühl, sie würde ihn angreifen.
Nach Mord Eierspeis' gekocht
"Ich habe mit der rechten Hand nach hinten gegriffen und die Hacke erwischt." Einige Male soll der Angeklagte ihr auf den Kopf geschlagen haben, von den gezielten Hieben gegen den Hals, die einwandfrei festgestellt wurden, wusste er nichts mehr. Nach der Bluttat sei ihm schlecht geworden, daher wollte er sich eine Eierspeis' machen. Diese konnte er aber dann doch nicht essen, beteuerte der Beschuldigte. Dann wusch er die Axt ab und verschwand. Sein Bruder leugnete von Anfang an, mit dem Tod seiner Adoptivmutter etwas zu tun zu haben. Aber: "Er ist aber der Einzige, der einen Nutzen daraus zieht", betonte der Staatsanwalt.
Ein Urteil der Geschworenen soll es frühestens am Mittwoch geben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.