In Peru gejagt
Ureinwohner suchen verzweifelt erstmals Kontakt
Die fünf jungen Männer und zwei jungen Frauen seien vermutlich von Peru nach Brasilien geflüchtet, um für ihren 50 Personen zählenden Stamm um Hilfe zu bitten, so die brasilianische Behörde zum Schutz der Indios (FUNAI). Am 26. Juni nahmen sie dort Kontakt zu den Ureinwohnern der Ashaninka auf - dabei hatten sie lediglich Pfeile und Bögen.
Vier Tage später kam es zu einem zweiten, längeren Treffen, das FUNAI filmisch festhielt. Die bisher isoliert lebenden Ureinwohner gehören der Sprachfamilie der Pano an, weshalb es möglich war, einen Übersetzer zu organisieren.
Mord an wehrlosen Ureinwohnern
Seinen Angaben nach erzählten die Hilfesuchenden, ihr Stamm sei von nicht-indigenen Fremden angegriffen worden. Schon vor zwei Jahren sollen diese ihre Häuser niedergebrannt und Ureinwohner erschossen haben. Zudem hätten Grippe und Diphterie - gegen die die isolierten Ureinwohner nie Abwehrkräfte entwickeln konnten - schon zahlreiche Familienmitglieder getötet. Weitere Kranke sollen nun in einem brasilianischen Reservat behandelt werden.
Skrupellose Suche nach Holz und Bodenschätzen
Die Gruppe habe nach Waffen und Werkzeugen gefragt, heißt es. Ob sie damit ausgerüstet wurden, ist unklar, inzwischen habe sich das indigene Volk zurückgezogen, so FUNAI. Die Mitglieder gehören zu etwa 600 Ureinwohnern, die in kleinen Gruppen isoliert von der Außenwelt in der Region leben. Trotz verstärkter Schutzbemühungen der zuständigen Regierungen werden sie immer öfter von illegalen Rodungen, Minen sowie der Suche nach Öl- und Gasvorkommen bedroht.
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