Zynische Prognose

Russen-TV sagt “Bomben-Wetter” für Syrien voraus

Ausland
06.10.2015 06:03
Die Propaganda in Russland treibt immer seltsamere Blüten: Am 3. Oktober wurde im Frühstücksfernsehen des staatlichen TV-Senders "Rossija 24" nicht nur das regionale Wetter vorausgesagt, sondern auch das Flugwetter für die Bombenangriffe in Syrien, wo die russische Luftwaffe seit der Vorwoche mithilft, die Dschihadisten der IS-Miliz zu bekämpfen.

"Hinsichtlich der meteorologischen Bedingungen wurde der Zeitpunkt für den Beginn der Luftschläge sehr günstig ausgewählt. In Syrien herrscht gutes Flugwetter", sagte die Wetter-Moderatorin Katerina Grigorova. Die Blondine ließ es sich auch nicht nehmen, nicht nur eine Prognose für die kommenden Tage zu erstellen, sondern gleich für den gesamten Oktober nahezu ideale Bedingungen für Bombardements in Syrien anzukündigen.

Scharfe Kritik an Russland
Die russische Armee bombardiert seit Anfang Oktober Ziele in Syrien und wird dafür von der internationalen Staatengemeinschaft heftig kritisiert. Der britische Außenminister Philip Hammond etwa sagte am Sonntag: "Das sieht wie ein Klassiker der russischen asymmetrischen Kriegsführung aus." Zahlreiche westliche Länder schlossen sich der Kritik an.

Zuletzt sorgten mehrere Zwischenfälle zwischen türkischen und russischen Kampfflugzeugen an der syrischen Grenze für weitere Spannungen: Am Wochenende sei ein russisches Kampfflugzeug abgefangen worden, das in den türkischen Luftraum eingedrungen sei, erklärte das Außenministerium in Ankara am Montag. Am Sonntag habe eine nicht identifizierte Mig-29 zwei türkische Kampfjets "bedrängt".

Rebellen: "Russland verhindert politische Lösung"
Auch 41 syrische Rebellengruppen verurteilten die russischen Luftangriffe und riefen zu einem Kampfbündnis gegen Syriens Regierung und ihre Verbündeten Iran und Russland auf. In einer am Montag im Internet veröffentlichten Erklärung heißt es, Russlands "brutale Besatzung" verhindere "jegliche politische Lösung". Russland sei der "klinisch toten" Regierung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad zu Hilfe gekommen, um deren "vollständige Niederlage" zu verhindern.

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