"Die nun kommenden Sparmaßnahmen - wie der Verkauf einiger Kasernen, die Reduzierung von Flugstunden oder Zusammenlegung der Panzereinheiten - können das Heer nicht mehr vor dem Ruin retten. Das ist nur eine Konkursverschleppung", vermisst der Sicherheitssprecher der Grünen "Mut beim Verteidigungsminister und bei der Bundesregierung".
Denn es wären längst größere Veränderungen nötig, meint Pilz: "Warum kann nicht auf die Hälfte der Grundwehrdiener verzichtet werden? Die Zahl kann in Kürze von 20.000 auf 10.000 reduziert werden. Das spart bis zu zehn Millionen Euro."
Reaktionen auf Vorschlag: "Millionenbetrag einsparen"
Unter hochrangigen Offizieren und Mitarbeitern im Verteidigungsministerium fiel die Reaktion auf den Vorschlag des Grünen sehr gelassen aus: "Unter uns gesagt: Kaum jemandem würde auffallen, wenn wir 10.000 Präsenzdiener weniger ausbilden. Und natürlich würde sich so ein hoher Millionenbetrag einsparen lassen - Geld, das wir an anderen Positionen zum Erhalt der Einsatzbereitschaft dringend bräuchten."
Das offizielle Statement aus dem Verteidigungsministerium muss natürlich anders lauten: "Die Optik wäre fatal. Man würde der SPÖ vorwerfen, jetzt doch noch die Wehrpflicht abschaffen zu wollen." Außerdem müssten die Wehrgerechtigkeit und Übergangsfristen garantiert werden. Aber: "Über ein Hinaufdrehen der Tauglichkeits-Schraube sei das Ziel simpel zu erreichen."
Übrigens bildete das Heer im Jahr 2010 noch 26.000 Grundwehrdiener aus, 2013 bereits um 4.000 weniger, und nun, 2014, 20.000. Die Reduzierung der Zahl der Präsenzdiener um 23 Prozent ist vermutlich nicht vielen Österreichern aufgefallen.
Am Mittwoch wird Minister Gerald Klug mit den Wehrsprechern der Oppositionsparteien über das Sparprogramm sprechen.
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