Sozialdienst-Urteil

Berlusconi: “Werde gerne Senioren helfen”

Ausland
17.04.2014 17:26
Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, der nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zehn Monate Sozialdienst in einem Altersheim bei Mailand leisten muss, hat am Donnerstag erklärt, dass er "gerne" Senioren helfen werde. Unterdessen verkündte Alessandra Mussolini, Enkelin des faschistischen Diktators Benito Mussolini, mit Berlusconis Mitte-rechts-Partei Forza Italia in den EU-Wahlkampf zu ziehen.

"Das Gericht zwingt mich, einen Teil meiner Zeit Menschen in Schwierigkeiten zu widmen. Das freut mich sogar, denn in meinem Leben habe ich immer diejenigen unterstützt, die Hilfe brauchten", gab sich Berlusconi ob des ihm vom Gericht auferlegten Sozialdienstes optimistisch.

"Ich bin ein Mensch der Institutionen. Solange nicht meine Unschuld erkannt wird, werde ich die Beschlüsse der Richter respektieren, auch wenn ich sie als ungerecht betrachte", stellte der 77-Jährige zugleich klar. Er zeigte sich überzeugt, dass seine Rechtsanwälte vor dem Straßburger Gerichtshof für Menschenrechte die Annullierung seiner Verurteilung erreichen werden.

"War der meistgewählte Leader der letzten zwei Jahrzehnte"
Bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Wahllisten und der Kandidaten seiner oppositionellen Forza Italia in Rom klagte der Ex-Premier zudem, dass er erstmals in seiner 20-jährigen politischen Karriere nicht am Wahlkampf teilnehmen dürfe.

"Ich war der meistgewählte Leader der letzten zwei Jahrzehnte und ich bedauere, dass ich meine Partei nicht unterstützen kann", so Berlusconi. Die Linke werde davon profitieren, dass er nicht in den Wahlkampf ziehe. Bei der Wahl der Kandidaten habe er auf eine Mischung aus erfahrenen Parteifunktionären und Neulingen in der Politik gesetzt.

Mussolini-Enkelin zieht für Berlusconi in EU-Wahlkampf
Eine der von Berlusconi auserwählten Kandidaten ist die Enkelin des faschistischen Diktators Benito Mussolini, Alessandra Mussolini. "Wenn Berlusconi ruft, muss man immer bereit sein. Das ist eine besondere Phase im Leben unserer Partei und unseres Parteichefs. Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten. Ich stelle mich der Herausforderung", erklärte Mussolini.

"Es freut mich, dass Berlusconi der Ansicht ist, dass ich in der Partei einen Beitrag leisten kann. Ich bin nicht wie andere, die ihm im Moment der größten Schwierigkeiten den Rücken kehren", so Mussolini im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.

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