Metrosexuell war mal

Der Mann von heute ist spornosexuell

Star-Style
13.06.2014 11:02
Kennen Sie sie auch: die Männer, die in den Fitnessstudios und Badeseen des Landes ihre Muskeln spielen lassen und am liebsten den ganzen Tag bewundert werden? Für diese narzisstischen Prachtexemplare gibt es jetzt auch einen Begriff: "Spornosexuals". Sie sind somit die offiziellen Nachfolger von metrosexuellen und retrosexuellen Männern.

Einst war David Beckham als Metrosexueller das Vorbild für den Mann, der vor allem durch sein meist noch gepflegteres Äußeres als das der Frau neben sich auffallen wollte. Dann kam der Retrosexuelle – repräsentiert durch echte Kerle wie Hugh Jackman oder Robbie Williams. Sie feiern mit Körperbehaarung und Bart die Renaissance der Männlichkeit und sind doch nicht allzu große Macho-Männer.

Doch das ist nun alles passé, denn jetzt sind spornosexuelle Männer im Vormarsch. Die Wortschöpfung "Sporno", basierend auf dem Ausdruck "when sport meets porn", bezeichnet die Orientierung am Sportler als Sexsymbol. Geprägt wurde sie übrigens vom britischen Journalisten Mark Simpson, der bereits 1994 den metrosexuellen Mann aus der Taufe hob und sich einige Jahre später mit dem Begriff der Retrosexualität beschäftigte. Die Fußballstars Mario Balotelli oder Ronaldo sind demnach der Inbegriff eines "Spornos" und für viele Männer dieser Gattung Vorbild Nummer eins.

"Lang lebe der Spornosexuelle"
In seinem Essay, das der britische "Telegraph" veröffentlicht hat, stellt der Autor nun fest: "Der Metrosexuelle ist tot. Lang lebe der Spornosexuelle." Darin präsentiert Simpson eine "extremere, übersexualisierte und körperfokussierte Version" des Metrosexuellen, eben den "Sporno".

Doch wie erkennt frau einen "Sporno"? Diese Gattung von Männern ist in erster Linie ein Narzisst. Maßgeschneiderte Anzüge, wie sie einst David Beckham trug, sind für den spornosexuellen Mann eindeutig keine Alternative zu knallengen Hoserln, Slips oder Boxershorts. Möglichst wenig Kleidung muss es nämlich sein – immerhin sollen Sixpack, Bizeps und Trizeps auch gesehen und bewundert werden. Und wo geht das am besten? Natürlich im Fitnessstudio, wo er sich als Gesamtkunstwerk am liebsten selbst im Spiegel bewundert. Denn der neue Mann will begehrt werden, "ein Wunsch, der bislang nur Frauen zugestanden wurde", so Simpson weiter.

"Spornos wollen nicht für ihren Verstand bewundert werden"
Das Ergebnis seiner Arbeit am eigenen Körper präsentiert der "Sporno" aber genauso gerne in der virtuellen Welt. Selfies sind für ihn die Möglichkeit, auch außerhalb des realen Lebens bewundert zu werden – und das sogar länderübergreifend. Freilich fehlt es nicht an prominenten Beispielen, wie etwa "Gladiators"-Darsteller David McIntosch oder der britische Realitystar Dan Osbourne. Die beiden Prachtkerle posten vornehmlich Fotos von sich selbst, die sie entweder im Fitnessstudio, in der Badewanne oder im Bett aufgenommen haben. Immerhin finden sie sich selbst am heißesten.

Eindeutige Fälle für Simpson: "Für die heutige Generation sind Social-Media-Plattformen, Porno und Selfies die maßgeblichen Faktoren der männlichen Sehnsucht, begehrt zu werden", schreibt der Journalist. Die Generation der "Spornosexuals" wolle für ihren Körper bewundert werden, nicht für ihre Kleidung. "Und ganz sicher nicht für ihren Verstand."

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(Bild: kmm)



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