Räuber & Gendarm

Ausprobiert: So spielt sich “Battlefield Hardline”

Spiele
25.06.2014 14:58
Der nächste Teil der "Battlefield"-Reihe ist eine Premiere: Erstmals wird das Spiel nicht mehr vom "Battlefield"-Erfinder DICE entwickelt, sondern von den "Dead Space"-Schöpfern von Visceral. Und erstmals stürzt man sich in "Battlefield Hardline" nicht auf militärische Schlachtfelder, sondern in eine Art Räuber-und-Gendarm-Spiel, in dem Polizei und Kriminelle gegeneinander antreten. Wie sich das spielt, hat krone.at im Betatest von "Battlefield Hardline" ausprobiert.

Zugegeben, nach der Ankündigung von "Battlefield Hardline" waren wir erst einmal skeptisch. Nicht, weil wir den "Dead Space"-Machern von Visceral keinen guten Shooter zutrauen, sondern weil "Hardline" das erste "Battlefield"-Game ist, das keine Kriegsschauplätze, sondern den Kampf zwischen Polizei und Kriminellen thematisiert. Nach einem Ausflug in die Beta des voraussichtlich im Oktober erscheinenden Games können wir nun aber Entwarnung geben: "Battlefield" spielt sich mit Cops und bösen Buben genauso wie mit Soldaten.

Fans der Reihe wird das freuen, wer sich mehr Taktik und vorsichtigeres Gameplay erhofft hat, wird allerdings enttäuscht. Auch im Räuber-und-Gendarm-Ableger bleibt "Battlefield" vor allem ein Actionfeuerwerk, das es mit dem Realismus nicht so genau nimmt. Viel vom Spiel gab es in der Vorabversion noch nicht zu sehen: Zwei Spielmodi namens "Heist" und "Blood Money" standen bereit, gespielt wurde auf einer einzelnen weitläufigen Karte, die an US-Metropolen wie Los Angeles erinnert.

"Heist" und "Blood Money": Kampf ums Geld
In "Heist" müssen Kriminelle verunglückte Geldtransporter plündern und die Beute in Sicherheit bringen, während die Cops dies zu verhindern versuchen. Herausfordernd macht den Modus der Umstand, dass die Kriminellen im Transporter zunächst einen Safe knacken, das Geld verpacken, und dann kofferweise abtransportieren müssen.

"Blood Money" funktioniert ähnlich, allerdings liegt hier das Geld fertig abgepackt an einem zentralen Ort und muss von Kriminellen und Polizisten jeweils in den eigenen Geldtransporter geschafft werden. Gegnerische Transporter können geplündert werden, wenn das feindliche Team nicht aufpasst. Das erbeutete Geld wird beispielsweise für den Kauf neuer Waffen verwendet. Auch praktische Dinge wie Enterhaken kann man damit kaufen.

Neues Szenario, altes Spielprinzip
Spielerisch haben uns die beiden Modi nicht gerade vom Hocker gehauen. Im Gegenteil: Obwohl das Räuber-und-Gendarm-Setting von "Hardline" durchaus den passenden Rahmen dafür böte, verzichtet Visceral darauf, dem Spiel im Zuge des Thematikwechsels einen neuen Anstrich zu verpassen und etwas mehr in Richtung etablierter Räuber-und-Gendarm-Simulatoren wie "Payday" oder "Counter Strike" zu gehen.

Statt spannende Coups zu inszenieren, bei denen die Kriminellen echten Einfluss darauf haben, ob und wann sie von den Cops entdeckt werden, und Polizisten bis zur Entdeckung der Kriminellen auf Patrouille zu schicken, lässt man beide Fraktionen frontal aufeinander los und bricht ziemlich genau das vom Zaun, was "Battlefield"-Spieler seit Jahren kennen.

Kriminelle und Cops in Autos und Hubschraubern
Gut, Panzer werden durch Autos und Motorräder ersetzt, und statt auf Felsen inmitten eines Schlachtfeldes klettert man als Sniper nun auf Wolkenkratzer in der Innenstadt. Aber im Kern spielt sich "Hardline" nicht anders, als die Vorgänger – abgesehen davon, dass die Maps in "Hardline" unserem Ersteindruck nach kompakter sind und der Häuserkampf im Vordergrund steht, während man in den Vorgängern oft längere Zeit mit Fahrzeugen unterwegs war.

Wer mag, kann freilich auch in "Hardline" viel mit Fahrzeugen arbeiten. Cops und – eigentlich ziemlich unrealistisch – Kriminelle haben dabei sogar Zugriff auf Hubschrauber. Kleines Fahrzeug-Manko in der Beta: An der Fahrphysik der Autos sollte man unbedingt noch arbeiten.

Optisch auf dem Niveau des Vorgängers
Während wir spielerisch noch skeptisch sind, hinterlässt das neue "Battlefield" serientypisch in puncto Grafik eine ausgesprochen hübsche Figur. In der PS4-Version glänzt das Game mit detaillierten Charaktermodellen, realistisch aussehenden Fahrzeugen und Waffen-Modellen und hübsch designten Städten. Dass die absolut leblos wirken, erklärt das Spiel mit der Evakuierung des Zivilbevölkerung angesichts des zu erwartenden Aufeinandertreffens von Cops und Kriminellen. Gut, ist halt so.

Nett: Wie schon im Vorgänger sind in den Levels viele Objekte zerstörbar, mitunter können sogar relativ große Dinge kaputtgeschossen werden, was unter gewissen Umständen zu neuen Schleichwegen und Möglichkeiten im Level führt. Das wusste schon in "Battlefield 4" zu gefallen, und tut das auch heute noch. Der Vergleich mit "Battlefield 4" bringt es dann auch auf den Punkt: Optisch sieht "Hardline" ziemlich genau so aus, wie der Vorgänger – nur mit Großstadt-Karten statt großen Schlachtfeldern. Wer letztere mit ihrer Vegetation und Weitläufigkeit besonders gern hatte, wird "Hardline" vielleicht sogar etwas hässlicher finden.

Klanglich haben wir an "Hardline" bislang nichts auszusetzen. Schon in der Beta rumst und kracht es in dem Game, dass es eine Freude ist. Waffen- und Umgebungsgeräusche klingen so, wie wir uns das vorstellen. Die Motorgeräusche der Fahrzeuge stimmen ebenfalls, zudem scheint der Soundtrack schon jetzt besser ins Krimi-Setting zu passen, als das Spiel als Ganzes.

Ersteindruck: Das wäre auch als Add-on machbar
Weil es sich spielerisch so gar nicht vom altbekannten "Battlefield"-Konzept entfernt und auch optisch keinen echten Sprung nach vorn darstellt, lässt "Hardline" am Ende ein wenig das Gefühl aufkommen, dieses Spiel hätte man auch als Add-on umsetzen können, statt ein Jahr nach "Battlefield 4" gleich den nächsten Teil nachzuschießen.

Nicht falsch verstehen: Die recht chaotischen Feuergefechte zwischen Cops und Kriminellen in Wolkenkratzerschluchten waren beim Probespielen durchaus für Spaß und einige spektakuläre Momente gut und dürften gerade jene Spieler ansprechen, die sich typisches "Battlefield"-Gameplay im neuen Gewand wünschen. Wer aber auf neue Impulse gehofft hat, könnte von "Hardline" enttäuscht werden.

Der Fairness halber muss an dieser Stelle aber auch gesagt werden, dass wir nur einen Bruchteil des Games gesehen haben, noch nichts über den Einzelspielermodus sagen können, der von Viscerals "Dead Space"-Erfahrung profitieren könnte, und bis zur Veröffentlichung ja noch ein paar Monate Zeit sind.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele