11.126 Anzeigen

Aus Frust richten Rowdys Millionenschaden an!

Oberösterreich
23.02.2008 18:47
Grenzenlose Zerstörungswut! Im Land ob der Enns wurden 2007 nicht weniger als 11.126 Vandalenakte angezeigt. Das ist ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2006. Allein in Linz geschehen jährlich 3100 Vandalenakte. Schaden: Etwa eine Million Euro!

Im heurigen Jänner gab es in Linz 200, im Februar bisher 220 Anzeigen wegen Vandalismus. Autos wurden zerkratzt, Grabsteine umgeworfen, Häuser beschmiert, Telefonzellen ruiniert, Straßenbahnen besprüht, Autoreifen zerstochen. „Die Aufklärung ist gleich Null, was auch die Statistik belastet“, meint VP-Sicherheitssprecher und Polizist Josef Hackl. Er widerspricht auch der gängigen Meinung, dass Lehrer oder gar die Polizei solche Täter erziehen könnten. „Das muss im Elternhaus geschehen. Wir können nur Feuerwehr spielen, wenn etwas passiert ist“, so der Polizist.

Aus Haltlosigkeit im Elternhaus und aus Hoffnungslosigkeit bei den Jobaussichten rasten die Täter bisweilen aus. Bei mehr als der Hälfte der jugendlichen Täter ist auch Alkohol im Spiel: Wie bei jenem 14-Jährigen, der am Heimweg bis nach Dornach nicht weniger als 100 Autoreifen aufschlitzte. Oder jene Täter, die Dutzende Schaltkästen und Ticket-Automaten zuklebten und unbrauchbar machten.

„Die Zerstörungsaktionen sind oft Hilfeschreie. Doch die Eltern reagieren häufig falsch. Sie suchen einen Schuldigen, vergessen dabei aber, auch bei sich selbst einen Fehler zu suchen“, erklärt der Sicherheitssprecher.

Sozialarbeit statt Strafe gefordert

Etwa 30 Sachbeschädigungen und Bosheitsakte wurden im Vorjahr in OÖ täglich angezeigt  -insgesamt 11.126! Nur 3037 wurden offiziell als „Vandalismus“ eingestuft. Das kann bei Versicherungsfragen aber für die Opfer oft entscheidend sein.

Täter sind meist Jugendliche. Wie in Haid-Ansfelden, wo zwei Mädchen durch einen Fehlalarm einen Großeinsatz von 74 Feuerwehrleuten, Polizei und Rettung ausgelöst hatten - wir berichteten. Ansfeldens Bürgermeister Walter Ernhard glaubt, dass Geldstrafen da wenig bringen - die Kinder sollten lieber in der Schulküche, als Schülerlotsen oder bei Sozialvereinen arbeiten.















Foto: Horst Einöder

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