Kern über Koalition:

"Alles Spekulationen, Weichen sind gestellt!"

Österreich
23.10.2017 22:58

SPÖ-Chef Christian Kern geht zwar fix davon aus, dass "Türkis-Schwarz-Blau" kommt - aber er könnte sich vorstellen, dass die SPÖ allenfalls eine ÖVP-Minderheitsregierung unterstützt, sagte er am Montag im "ZiB 2"-Interview. Kern hält eine solche allerdings für "gänzlich unwahrscheinlich" - und auch ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat eine Minderheitsregierung als "definitiv nur Plan B" bezeichnet.

Kern erinnerte daran, dass es im Wahlkampf immer sein Ziel gewesen sei, Schwarz-Blau zu verhindern. Deshalb könne er sich auch vorstellen, eine ÖVP-Minderheitsregierung zu unterstützen. Kurz fordere zudem immer einen "neuen Stil" des Regierens. Auf die Frage, ob es bei einem eventuellen Scheitern schwarz-blauer Koalitionsverhandlungen vielleicht doch wieder eine Koalition aus ÖVP und SPÖ geben könnte, winkte der Kanzler ab: "Das sind jetzt alles Spekulationen, denn die Weichen sind gestellt."

"Keinerlei Appetit, ins Rathaus zu wechseln"
Kern bekräftigte, dass die SPÖ jetzt in Opposition gehen werde und sich grundlegend erneuern müsse. Er will - "wenn meine Freunde das wollen" - fünf Jahre Klubobmann bleiben und die SPÖ dann in die nächste Wahl führen, mit dem Ziel, das Ergebnis "wieder umzudrehen", also wieder Erster zu werden. Der Job des Wiener Bürgermeisters reizt den Noch-Kanzler nicht: "Ich habe keinerlei Appetit, ins Wiener Rathaus zu wechseln", sagte er. Es gebe dafür ohnehin ausreichend Kandidaten: "Die SPÖ hat keinen Nachwuchsmangel."

Kern gibt persönliche Fehler zu
Kern gab in der "ZiB 2" auch strategische Fehler und Fehlentscheidungen im holprigen Wahlkampf der SPÖ zu - vor allem beim Thema Migration. "Man hat uns nicht zugetraut, die richtigen Antworten zu geben. Wir haben da so lange hin und hergeschoben und Positionen gewendet und gedreht, bis die Menschen am Ende nicht mehr verstanden haben, was wir eigentlich wollen. Da müssen wir wieder zu mehr Klarheit und Geschlossenheit kommen." Als persönlich größte Fehlentscheidungen räumte Kern ein, nicht schon im heurigen Jänner - wo die Koalition mit der ÖVP auf der Kippe stand - Neuwahlen ausgerufen zu haben, sowie die Bestellung von Tal Silberstein zum SPÖ-Wahlkampfberater.

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