Demokratie in Gefahr

Diese Schlammschlacht schadet ganz Österreich!

Österreich
07.10.2017 20:00

Eine derartige Schlammschlacht und einen so von Hass getriebenen Wahlkampf hat unser Land noch nie erlebt! Mittlerweile geht es an die Grundfesten unser Demokratie - was auch den einflussreichsten Österreicherin größte Sorge bereitet . Die "Krone" hat mit einigen der angesehensten Persönlichkeiten des Landes gesprochen - vom Bundespräsidenten bis zum Sporthelden!

Deutliche Worte zu dieser Selbstvernichtung der Politik findet vor allem Caritas-Präsident Michael Landau. Er sagt: "Gerade in Tagen wie diesen dürfen wir nicht vergessen, was Österreich groß gemacht hat: Das ist die Bereitschaft zusammenzustehen und auf die Schwächsten nicht zu vergessen. Es geht um Grundhaltungen wie Zusammenhalt, Respekt, Ehrlichkeit und ein Mindestmaß an Anstand. Das erwarte ich mir von Verantwortungsträgern der Republik. Wer mit Schmutz um sich wirft, dessen Hände werden schmutzig bleiben. Wenn das so weitergeht, befürchte ich einen echten Schaden für unsere Demokratie. Wer Österreich liebt, spaltet es nicht." Landau erwarte sich jetzt vor allem ein "Abrüsten der Worte".

Deutlich sind auch die Worte des Bundespräsidenten und die seines Vorgängers. Alexander Van der Bellen sagt: "Statt einer Unkultur des Gegeneinander braucht unser Land eine politische Kultur des Miteinander und des gegenseitigen Respekts. Nur gemeinsam können wir die vor uns liegenden Herausforderungen lösen und so eine positive Zukunft für unsere Heimat Österreich gestalten."

Alt-Präsident übt Kritik an Sozialdemokraten
Gegenüber der "Krone" deutet Alt-Präsident Heinz Fischer auch Kritik an der SPÖ an, in der er selbst politisch groß geworden ist: "Die Wahl hätte ein harter, aber fairer Wettbewerb werden können und sollen. Tal Silberstein war ein großer Fehler, der Versuch, sich mit Leugnen und alles Abstreiten über die Ziellinie zu retten, ist erst recht nicht akzeptabel und die Ausdrucksweise in den sozialen Medien sowie Angriffe gegen Familienmitglieder sind teilweise außer Rand und Band geraten. Damit wurde das Vertrauen in die Politik stark erschüttert."

Gerhart Holzinger, oberster Verfassungsrichter und somit Hüter unserer Demokratie, sagt: "Auch wenn Wahlkampf immer eine Zeit besonderer Nervosität und Anspannung ist, verantwortungsbewusste Politik darf auch in dieser Phase niemals aus dem Blick verlieren, dass man nach der Wahl - in welcher Form auch immer - wieder gemeinsam daran arbeiten muss, Demokratie, gesellschaftlichen Wohlstand und soziale Sicherheit zu bewahren und auszubauen."

RH-Präsidentin: "Auch im Wahlkampf auf Staat achten"
Dass der Wahlkampf kein Wettbewerb sein dürfe, welche Wahlkampftaktik das tiefste Niveau hat, verlangt Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker: "Auch im Wahlkampf muss auf den Staat geachtet werden! Wir brauchen wieder Sachlichkeit in der Politik. Wir werden dazu einen Beitrag leisten und nach der Wahl in zehn Punkten die Zukunftsthemen aufzeigen, wo endlich etwas getan werden muss."

Praktisch nie äußerst sich Ski-Star Marcel Hirscher zur politischen Situation im Land. Seine wenigen Worte sagen aber alles: "Natürlich mache auch ich mir Gedanken über diese Dinge." Philosoph Konrad Paul Liessmann meint: "Wahlkämpfe waren noch nie besonders differenziert oder inhaltsorientiert. Verblüffend ist das Ausmaß der Denunziationen und das Vertrauen auf externe Berater, die, selbst ohne politische Überzeugung, jede Partei beraten können.

R. Loy, C. Zavarsky, Kronen Zeitung/krone.at

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